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Detailergebnis zu DOK-Nr. 80785

Zustandserfassung von bestehenden Mikropfählen und permanenten ungespannten Ankern (Forschungsprojekt AGB 2019/004)

Autoren A. Arnold
G. Portmann
U. Angst
M. Brem
S. Montani
G. Pedrozzi
Sachgebiete 7.5 Rutschungen, Erosion, Böschungssicherung, Stützmauern

Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2024, 189 S., 31 B, 18 T, 16 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 719)

Der Bericht beschreibt Untersuchungen an permanenten Mikropfählen und ungespannten Ankern der Schutzstufe 2a bezüglich ihres Zustands mit Fokus auf Korrosionserscheinungen. Ein besonderes Augenmerk bei den Untersuchen kommt den Kupplungsstellen bei, welche typischerweise nicht über die Schutzstufe 2a, sondern lediglich über die Schutzstufe 1 gemäß der Norm SIA 267 verfügen. Zur Zustandserfassung solcher Bauteile wurden zunächst diverse mögliche Sondagestandorte, welche durch das Forschungsteam recherchiert wurden, auf ihre Eignung bezüglich der Zustandserfassung evaluiert. Anschließend wurden geeignete Standorte ausgewählt und die Sondagen geplant. Erste Ergebnisse bezüglich des Zustands der Bauteile ließen sich zum Teil direkt bei der Sondage erheben. Die Sondagestücke wurden anschließend im Labor mittels diverser Methoden untersucht: zerstörungsfreie Untersuchung durch Computertomografie; zerstörende Untersuch-ungen durch Aufschneiden der Sondagestücke quer und längs; Laboruntersuchungen am inneren und äußeren Injektionsgut bezüglich Mikrogefüge etc. sowie Untersuchung der Bodenproben. Ergänzend zu den Sondagearbeiten wurden vier Monitoringpfähle instrumentiert, versetzt und laufend Messungen unterzogen, um allfällige Korrosionsprozesse am Stahlstab detektieren zu können. Jeweils zwei Pfähle wurden nebeneinander an einem Standort versetzt. Die beiden Standorte sind in Malters (LU) und Obernau (Kriens, LU) jeweils in unmittelbarer Nähe zur Straße. Alle Pfähle wurden mit je zwei Kupplungsstellen, welche über einen kleinen Defekt im Schrumpfschlauch verfügen, versetzt. Die äußere Injektion im Bohrloch wurde absichtlich nicht ausgeführt, um mögliche Korrosionsprozesse beschleunigt aufzeichnen zu können. Die Bohrlöcher wurden mit Erdmaterial zugeschüttet. Sämtliche Messungen finden an den Kupplungsstellen statt. Das Monitoring umfasste diverse Sensoren zur Überwachung von Temperatur des Stahls und im Spalt, Impedanz beziehungsweise Widerstand als Indikator für die Feuchtebedingungen im Spalt, und Messung des Stahlpotenzials als Indikator für den Korrosionszustand. Weiter wurde auf Baustellen das Handling und der Einbau vorinjizierter Stahl-Stabsysteme dokumentiert und mögliche Fehlmanipulationen im Sinne einer Schwächung des Korrosionsschutzes erfasst.