Detailergebnis zu DOK-Nr. 28877
Der Straßenverkehr als Konsumgut und Produktionsmittel
Autoren |
W. Hamm |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 6.0 Allgemeines |
Verkehr Umwelt Zukunft, Daimler Benz AG, Forschung und Entwicklung, Vorträge 27./28. Sept. 1979, S. 48-50
In die Umweltdiskussion wird der Straßenverkehr negativ mit seinen externen Kosten für den Umweltschutz einbezogen, ohne dass die externen Nutzen dieses Verkehrs beachtet werden. Ziele der Umweltpolitik werden verabsolutiert ohne Zusammenhang mit allen anderen politischen Zielen. So wird einerseits die Arbeitszeitverkürzung als Ziel herausgestellt, aber die Zeitverluste im Berufsverkehr werden zu wenig bewertet. Schul- und ausbildungspolitische Maßnahmen fördern die Ortsveränderungen und begünstigen den Individualverkehr. Bei Geschäftsreisen ist der Zeitgewinn mit dem Pkw ein Produktionsinstrument. Individuell flexible Mobilität fördert den Wettbewerb im Handel und wirkt preisdämpfend. Besuchs- und Erholungsfahrten in der Freizeit sind für Familien billiger als im öffentlichen Verkehr (ÖV); in Ferien kappen sie die Nachfragespitzen im ÖV und mindern so den Aufwand. Im Güterverkehr wurde durch Verminderung der Lagerhaltung und bedarfsorientierte Transporte vom Lkw-Verkehr ein Beitrag zu niedrigeren Preisen der Produkte geleistet. Nutzen-Kosten-Vergleiche müssen daher umfassend sein, wenn man von Nachteilen oder Vorteilen eines Verkehrsmittels in der Politik spricht.