Detailergebnis zu DOK-Nr. 28879
Einstellung und Verhaltenstendenzen von Verkehrsteilnehmern
Autoren |
D. Klebelsberg |
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Sachgebiete |
6.0 Allgemeines |
Verkehr Umwelt Zukunft, Daimler Benz AG, Forschung und Entwicklung, Vorträge 27./28. Sept. 1979, S. 15-19, zahlr. Q
Der Straßenverkehr ist als System ein Gefüge von Teilsystemen, z. B. verschiedene Verkehrsteilnehmer, verschiedene Verkehrsmittel, Verkehrsflächen, Verkehrsregelung. Zu wenig weiß man über die Systemzustände höherer Ordnung, d. h. über das Zusammenwirken der Teilsysteme. Zwei Systemfunktionen - Einstellungen, Verhaltenstendenzen der Kraftfahrer - werden näher betrachtet. Zwischen spezieller Einstellung eines Kraftfahrers und seinem Verhalten bestehen keine einheitlichen Beziehungen, das ergibt sich aus Befragungen und Beobachtungen. Erfragbare spezielle Einstellungen sind zur Vorhersage von konkretem Verhalten kaum geeignet. Bei den speziellen Verhaltenstendenzen gibt es viele, die enormen Einfluß auf die Verkehrssicherheit haben, z. B. Überschätzung der Entfernungen, gleichzeitige Unterschätzung der Geschwindigkeit des anderen (Überholvorgänge). Erklärbar ist dies durch ein Modell von Wechselbeziehungen zwischen dem Teilsystem Fahrer und seiner subjektiven Sicherheit (Sicherheitsgefühl) und den Funktionen des Teilsystems Fahrzeug und Straße in Form objektiver Sicherheit. Sicherheit hängt von den Beziehungen dieser Systemfunktionen zueinander ab. Begriffe wie "sicheres Fahrzeug" und "sichere Straße" sind beim Prinzip der subjektiven und objektiven Sicherheit zu relativieren. Fehlverhalten ist in den wenigsten Fällen als eine Funktion des Teilsystems Fahrer zu verstehen. Straße und Fahrzeug müssen unter ständiger Kontrolle aller Rückwirkungen auf den Fahrer weiterentwickelt werden.