Detailergebnis zu DOK-Nr. 29013
Prognose von Verkehrsmengen durch aktuelle Fortschreibung von Langzeiterwartungswerten
Autoren |
W. Siegener W. Schmitt |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 316, 1980, 70 S., zahlr. B, T, Q
Ausgehend von Langzeiterwartungswerten (Basiswerten) wurde ein Verfahren entwickelt, das verbesserte mittelfristige (etwa bis 1 Woche im voraus) und kurzfristige (etwa bis 2 Stunden im voraus) Prognosewerte für Verkehrsmengen in einem Straßenquerschnitt liefert. Aus den Abweichungen zwischen den Basiswerten und den in der unmittelbaren jüngsten Vergangenheit beobachteten tatsächlichen Verkehrsbelastungen werden Korrekturgrößen für Vorhersagen mit verschiedenen Prognosehorizont berechnet. Die Bestimmung der Korrekturgrößen erfolgt durch eine einfache Mittelwertbildung der Abweichungen mit exponentiell abnehmenden Gewichten. Die erreichbare Güte der Vorhersagen wurde mit den Daten (Juni-September 1977) von drei Eingangsquerschnitten des Versuchsfeldes Rhein- Main überprüft. Die langfristigen Prognosen der stündlichen Verkehrsmengen waren (verglichen mit Ergebnissen aus früheren Anwendungen des Prognoseprogrammes) wegen der lückenhaften Analysedaten zum Teil relativ ungenau (Standardschätzfehler SA: 20,4 bis 30,4 %). Am Beispiel von ausgewählten Wochenenden kann trotzdem gezeigt werden, daß Einflüsse wie z. B. Ferienbeginn oder Feiertage in der Tendenz richtig angegeben wurden. Die mittelfristigen Vorhersagen ergaben nur geringfügige Verbesserungen. Die höchste Genauigkeit kurzfristiger Prognosen für das unmittelbar folgende Intervall At (At = 5, 15,60 min.) ergibt sich für At = 15 min. (SA = 11,8-13,0 %). Die Fehler und die Glättungskonstante für die exponentielle Gewichtung hängen vom Prognosehorizont ab. Das Verfahren ist für den Einsatz im on-line Betrieb wegen des geringen Speicher- und Rechenzeitbedarfs besonders geeignet. Außerdem kann das Steuerungsmodell bei Ausfall des Erfassungssystems zumindestens auf die Basiswerte, die im off-line Verfahren zu berechnen sind, zurückgreifen.