Detailergebnis zu DOK-Nr. 29271
Das Verhalten der Verkehrsteilnehmer als Grundlage für die Planung im Verkehr
Autoren |
E. Kutter |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Verkehr Umwelt Zukunft / Daimler Benz AG, Forschung und Entwicklung, Vorträge 27./28. Sept. 1979, S. 26-31, 26 Q
Ohne das verhaltensorientierte Verkehrsmodell im Zusammenhang seiner Grössen vorzustellen, werden seine Vorteile gegenüber klassischen = aggregierenden Modellen herausgestellt. Dabei bedeutet "verhaltensorientiert", dass die Verkehrsteilnehmer als Individuen evtl. in Gruppen zusammengefasst mit ihren Bedürfnissen, Präferenzen und Reaktionen auf umweltspezifische und verkehrliche Angebote zum Maßstab der Methodenentwicklung gemacht werden. Denn im Modell sollen nicht nur allgemeine Ursache-Wirkung- Beziehungen, sondern auch die Effekte der verkehrlichen Eingriffe berechnenbar gemacht werden. Über die Kenngrössen "klassischer" Modelle hinaus werden mit verhalt.- orientiertem Modell die Effekte neuer Systeme durch realistische Hypothesen, gesellschaftliche Eingriffe (z. B. Benzinpreise) und Auswirkungen veränderter Einstellungen berücksichtigt. Die Kritik an der theoretischen Konstruktion des verhaltensorientierten Modells wie Undurchschaubarkeit für Nichtfachleute, fehlende Datenbasis, geringe mathematisch-statistische Genauigkeit und zu grosser rechnerischer Aufwand, werden als Scheinargumente abgewiesen. Ungelöst scheint allerdings die vorausschauende Aussage zum Verkehr, weil zunächst nur status-quo-Prognosen möglich sind, die Soziologie keine Bedürfnismuster liefert und Unsicherheit herrscht darüber, ob Verhalten, das aus Meinungen und Einstellungen gewonnen wird, dem tatsächlichen Verhalten entspricht.