Detailergebnis zu DOK-Nr. 29276
Straßennetzberechnung mit Kapazitätsbeschränkungen
Autoren |
L. Lätzsch D. Lohse |
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Sachgebiete |
5.9 Netzgestaltung, Raumordnung 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Straße 20 (1980) Nr. 5, S. 148-154, 11 B, 1 T, 8 Q
Die in der DDR innerhalb des Programmpakets VERBER des Zentralen Forschungsinstituts des Verkehrswesens (ZFIV) enthalten EDV-Programme für Verkehrsnetzberechnungen berücksichtigen bisher noch keine Kapazitätsbeschränkungen (capacity restraint). Sie setzen daher beim planenden Ingenieur viel Sach- und Ortskenntnis voraus, wenn er bei der Bemessung von Verkehrsanlagen aufgrund von Routenwahl nach "Verkehrswünschen" Ausbaumaßnahmen vermeiden will, die aus praktisch-technischen wie volkswirtschaftlichen Gründen nicht zu verantworten wären. An der Hochschule für Verkehrswesen in Dresden wird deshalb an der Entwicklung eines Berechnungsverfahrens gearbeitet, das eine möglichst wirklichkeitsgetreue Reisezeitenermittlung im Straßennetz als Grundlage für die Verkehrsumlegung verwendet. Die hier für die Bausteine "Netzmodell / Kapazitätsbeschränkungsfunktion / Fahrtwegeermittlung / Verteilerregel" entwickelten Algorithmen gestatten theoretisch die Aufstellung eines umfassenden EDV-Programms mit hoher Aussagekraft. Z. Z. wird eine Sukzessivumlegung im ZFIV programmiert, die allerdings vorerst aus Speicherplatzgründen noch auf die Anwendung einer Verteilerregel (z. B. nach Kirchhoff) verzichtet. Durch vollständige Netzmodellierung und Anwendung der Kapazitätsbeschränkungsfunktionen kann eine große Anzahl von Informationen gewonnen werden. Die Vielzahl der Ergebnisdaten ermöglicht eine detaillierte Beurteilung des Verkehrsnetzes in verkehrsplanerischer, -technischer, - organisatorischer und ökonomischer Sicht.