Detailergebnis zu DOK-Nr. 29305
Priorität für den Öffentlichen Verkehr an Lichtsignalanlagen - Prinzip und Beispiele
Autoren |
P. Pitzinger |
---|---|
Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Straßenverkehrstechnik 25 (1981) Nr. 5, S. 144-149, 9 B / H. 6 (1981), S. 194-198 (Fortsetzung)
In Schweizer Städten hält man es immer mehr für richtig, dem öffentlichen Verkehr an Lichtsignalanlagen Priorität zu geben. Dieses Konzept wird damit begründet, daß an einem Verkehrsknoten die Zahl der beförderten Personen wichtiger ist als die Zahl der Fahrzeuge. Mittels Lichtsignalanlagen kann dieses Konzept realisiert werden. Bei statischer Priorität erfolgt ein regelmäßiger Ablauf des Verkehrs, sie gibt aber Straßenbahnen und Bussen einen größeren Anteil an der Grünzeit. Bei dynamischer Priorität mit Einschaltstruktur oder Wartestruktur wird der öffentliche Verkehr sofort bedient oder die Umlaufzeit nicht mehr eingehalten. Die Regelungen werden an zwei Anwendungsbeispielen gezeigt. Das Bellevue in Zürich mit elf signalgregelten Knoten, hohen Frequenzen des öffentlichen - und des Individualverkehrs dient als Beispiel für statische Priorität, ergänzt mit einer dynamischen Einschaltstruktur. Der Dreispitz in Basel ist ein kleines System und arbeitet mit einer dynamischen Wartestruktur. Am Bellevue sind die Straßenbahnwartezeiten verkürzt worden, am Dreispitz sind die Wartezeiten des öffentlichen Verkehrs um etwa 70 % niedriger als beim statischen Ablauf. Die Wartezeiten des Individualverkehrs steigen zwar um etwa 10 %, aber die Gesamtwartezeit ist bei der dynamischen Regelung um etwa 15 % besser.