Detailergebnis zu DOK-Nr. 29395
Gesamtauswertung der Untersuchungen auf der Versuchsstrecke Hilpoltstein
Autoren |
H. Lücke A. Gerlach M. David |
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Sachgebiete |
10.1 Inland 11.2 Asphaltstraßen |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 306 (1980)
Die Umleitung der A 9 München - Nürnberg in der Nähe der Stadt Hilpoltstein diente aufgrund ihrer günstigen Voraussetzungen, hohe Verkehrsbelastung in kurzer Betriebszeit, gleichzeitig als Versuchsstrecke. Die Messungen führten vier verschiedene Forschungsstellen aus. Mit der zusammenfassenden Gesamtauswertung der Versuchsergebnisse wurde das Institut für Baustoffkunde und Materialprüfung, Abt. Fahrbahnkonstruktion, der TU Hannover beauftragt. Für die Untersuchungen wurden zwei Aufbauten mit bituminösen Trag-, Binder- und Deckschichten, die einmal auf einer Frostschutzschicht aus Kiessand, zum anderen auf einer zementverfestigten Sandschicht auflagen, ausgewählt. Das Meßprogramm sah zahlreiche Untersuchungen während des Baus, der Betriebszeit und des Ausbaus der Versuchsstrecke vor. Bei der Auswertung der Meßergebnisse sollten die Abschnitte der beiden standardisierten Aufbauten hinsichtlich ihres Betriebsverhaltens miteinander verglichen werden. Diese Absicht mußte wegen der Streuungen der Schichtdicken innerhalb der Versuchsabschnitte aufgegeben werden. Dennoch ergaben die Untersuchungen in Hilpoltstein einige wesentliche Erkenntnisse. Die zementverfestigte Sandschicht zeigte beim Ausbau der Strecke ein mehr oder minder dichtes Netz von Rissen. Ein Teil von ihnen scheint schon in der Bauphase durch Temperaturbeanspruchungen beim Einbau des Asphaltes, durch Schwindvorgänge und durch Überbelastung durch den Baustellenverkehr entstanden zu sein. Die Spurrinnenbildung an der Fahrbahnoberfläche ist im wesentlichen auf Verformungen im Asphalt zurückzuführen. Sie wurde ausschließlich in der Deck- und Binderschicht festgestellt. Ihre Ursachen sind nicht in einer Nachverdichtung, sondern neben dem Abrieb durch Spikes in plastischen Verformungen des Materials zu suchen. Ein weiteres wichtiges Ergebnis ist die Bestätigung der Gleichwertigkeit beider Bauweisen. Bei etwa gleich großen Belastungsmengen in den zu vergleichenden Streifen wurden keine prinzipiell unterschiedlichen Befahrbarkeitsabnahmen festgestellt.