Detailergebnis zu DOK-Nr. 29478
Zielführung/Wegfindung auf Fernstraßen - Überlegungen zum ALI-Test Recklinghausen
Autoren |
F. Busch |
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Sachgebiete |
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Straße und Autobahn 33 (1982) Nr. 3, S. 90-96
Vom November 1979 bis Ende 1981 wurde im Ruhrgebiet bei Recklinghausen ein praktischer Einsatz des Autofahrer-Leit- und Informationssystem ALI erprobt. Der Versuchsbereich umfaßte 100 km Autobahn und 32 Ausfahrten. 400 Fahrzeuge wurden in den Versuch einbezogen. 46 % Fahrer sahen einen Vorteil in der Benutzung des ALI-Gerätes. Aus Untersuchungen der BASt war bekannt, daß der Anteil der Fahrer die sich auf der Autobahn verfahren, größer ist als vermutet wird. Die Qualität der Wegweisung beeinflußt das Unfallgeschehen. Das Informationssystem ALI ermöglicht eine unmittelbare Kommunikation mit dem Fahrer. Die Fahrzeuge sind mit Sender, Empfanger, Zieleingabetaste und eine Anzeigeeinheit ausgerustet. Der Fahrer gibt Ziele in ein Bordgerat. Sie werden beim Überfahren von in die Fahrbahn verlegten Induktionsschleifen an seitlich aufgestellte Komputer weitergeleitet und beantwortet. Der Versuch hat die Funktionsfähigkeit von ALI gezeigt. Die Kosten der Installation im gesamten Autobahnnetz wurden 1979 mit 345 Mio. DM angegeben. Eine Anschaffung der Bordgeräte wird von Autofahrern für möglich gehalten. wenn sie nicht mehr als 340 bis 600 DM kosten. Der Fahrer gewinnt damit eine frühzeitige Warnung vor Staus, Baustellen, Nebel, Glatteis, außergewöhnliche Geschwindigkeitsbeschränkungen, Wegweisung in komplizierten Knoten, Auffinden von Parkplätzen, Tankstellen. Die Versuchsanlage bleibt im Betrieb. Sie kann mit anderen Leitsystemen koordiniert werden. Für eine allgemeine Einführung wird ein stufenweiser Ausbau mit einem vereinfachten Bordgerät vorgeschlagen, das durch Zusatzbauteile verbessert werden kann.