Detailergebnis zu DOK-Nr. 29637
Bevölkerungsverluste in städtischen Quartieren - Anlaß zur Besorgnis? Teilauswertung von Meldedaten aus drei Wohngebieten in Braunschweig
Autoren |
U. Schmeckthal |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Veröffentlichungen des Instituts für Stadtbauwesen, TU Braunschweig (1981) Nr. 29, S. 203-220, 7 B, 8 Q
Rückläufige Bevölkerungszahlen, negative Wanderungsbilanzen und soziale Segregationsprozesse in städtischen - insbesondere innerstädtischen - Wohnquartieren sind in den letzten Jahren wesentliche Sorge nicht nur kommunaler Politiker und Planer. Es besteht die Gefahr einer 'Planungs'-Euphorie, durch Modernisierung, Sanierung, Stadthäuser oder neuerdings Verkehrsberuhigung pauschal Phänomene zu bekämpfen, die nicht unbedingt ihre Ursache in der Unzufriedenheit mit der Wohnung oder mit dem Quartier haben müssen. Auf der Basis von Meldedaten aus drei Wohngebieten in Braunschweig wird der Einfluß von Wanderungen auf die Bevölkerungsentwicklung der Quartiere über einen Zeitraum von 20 bzw. 10 Jahren dargestellt. Dabei werden nur Wohnungen betrachtet, die über den Untersuchungszeitraum konstant für Wohnnutzung zur Verfügung stehen. Festzustellen ist u. a., daß Wanderungsdefizite zum großen Teil auf das Schrumpfen von Haushalten (Fortzüge von Geschiedenen oder Kindern) zurückzuführen sind und daß die beiden untersuchten innerstädtischen Altbauquartiere im Gegensatz zur betrachteten neuen Stadtrandsiedlung kaum Defizite bei der Stadt-Umland-Wanderung aufweisen. Es wird deutlich, daß es auch Gebiete gibt, die trotz rückläufiger Bevölkerungszahlen und trotz Wanderungsverlusten durchaus auch ohne planerische Eingriffe zur Regeneration fähig sind.