Detailergebnis zu DOK-Nr. 29661
Die Verwendung von gebrochenem und behandeltem Kalksand in der Straßenbautechnik (Orig. franz.: Utilisation de sable calcaire concassé et traité en technique routière)
Autoren |
W. Steyaert |
---|---|
Sachgebiete |
9.5 Naturstein, Kies, Sand |
Revue Générale des Routes et des Aérodromes 56 (1982) Nr. 583, S. 65-73, 28 B
Die Verwendung von Sandverfestigungen für Tragschichten für Fahrbahnoberbauten findet heute aus mehreren, im einzelnen dargelegten Gründen großes Interesse. Die zur Kennzeichnung von Tragschichtmaterial dienenden Eigenschaften werden besprochen. Die Wahl des Sandes (verschiedene Natursande und Brechsande) und des Bindemittels (Zement, Flugasche, granulierte Schlacke, Kalk) kann in Abhängigkeit von den gewünschten Eigenschaften getroffen werden. Alle Kombinationen Sand/ Bindemittel sind grundsätzlich möglich. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, daß gute Natursande keinen oder einen nur geringen Kornanteil < 0,08 mm aufweisen, während der Feinkornanteil von Brechsanden in der Größenordnung von 15 bis 20 % liegt. Mischungen von Brechsanden und granulierter Schlacke ergeben somit Sieblinien, die in allen Fällen für die unmittelbare Verfestigung sehr geeignet sind. Frankreich besitzt eine lange Tradition hinsichtlich der Verwendung von hydraulisch verfestigten Tragschichten; es ist daher für einen Brechsandhersteller ganz natürlich, eine Anlage zur Verfestigung seines Sandes mit granulierter Schlacke zu installieren. Nicht alle Sand/Schlacke-Gemische zeigen jedoch die gleichen Eigenschaften; der Catalogue des structures (1977) unterscheidet daher vier Typen. Die Praxis hat bestätigt, daß die Qualität von Sandverfestigungen durch Beigabe von Brechsand zur Verstetigung der Sieblinie verbessert werden kann (vollständig gebrochene Sande enthalten einen wesentlichen Anteil an sauberen nicht tonigen Körnern < 0,08 mm, die zu einer besonderen Stabilität beitragen). Zur Untersuchung der vom Catalogue des structures angebotenen Möglichkeiten hat die Zementgesellschaft d'Obourg im Jahre 1950 das Regionallaboratorium von Lille um Zustimmung zum Einbau einer Mischung aus folgenden Komponenten ersucht: Kalksteinbrechsand 0/4, granulierte Hochofenschlacke, Kalk als Reaktionsanreger. Es zeigte sich, daß diese Art der Mischung stets in einer kontinuierlich arbeitenden Mischanlage hergestellt werden muß, wie sie zur Herstellung von hydraulisch gebundenen Kiestragschichten verwendet werden.