Detailergebnis zu DOK-Nr. 29718
Einheitstarif oder gestaffelte Tarife im ÖPNV: Was sind faire Fahrpreise? (Orig. engl.: Flat versus differentiated transit pricing: What's a fair fare?)
Autoren |
R. Cervero |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Transportation (1981) Nr. 3, S. 211-232, 8 B, 3 T, zahlr. Q
Im letzten Jahrzehnt haben die meisten öffentlichen Personennahverkehrsbetriebe in den Vereinigten Staaten den Einheitstarif eingeführt. Der Kostendeckungsgrad ist gesunken. Bei den drei hier detailliert untersuchten ÖPNV-Betrieben für die Gebiete von Los Angeles, Oakland und San Diego liegt er bei etwa 40 Prozent. Die Fahrtweiten und die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel in den Spitzenzeiten haben zugenommen. Beim Einheitstarif subventionierten ÖPNV-Benutzer mit kurzen Fahrtweiten und solche, die außerhalb der Spitzenzeiten unterwegs sind, die übrigen. Dies widerspricht nicht nur einer effizienten Preisbildung, die empirische Untersuchung zeigt auch, daß hierbei die Armen für die Reicheren zahlen, die Jüngeren für die Älteren und die Schwarzen und Mexikaner für die Weißen. Ein Entfernungstarif würde diese ungerechten Verteilungseffekte beseitigen und außerdem, bei den relativ geringen Fahrpreiselastizitäten im ÖPNV, zu spürbar höheren Einnahmen führen. Geringer wären die Effekte einer tageszeitlichen Staffelung der Tarife. Abschließend werden die Schwierigkeiten einer Einführung gestaffelter Tarife erörtert. Dabei wird die Tarifgestaltung in europäischen Städten als leuchtendes Vorbild hingestellt.