Detailergebnis zu DOK-Nr. 29751
Tunnelbeleuchtungssysteme
Autoren |
H. Nebel |
---|---|
Sachgebiete |
6.8 Beleuchtung |
Tunnel (1982) Nr. 1, S. 21-29, 4 B
Nach einem kurzen Hinweis auf die Adaptionsprobleme bei der Fahrt durch einen Tunnel wird auf einzelne Systeme zur Beleuchtung von Tunneln eingegangen. Beim Beleuchtungssystem mit Niederdruckentladungslampen werden Leuchtstofflampen und Natriumdampf-Niederdrucklampen im allgemeinen in Längsbandanordnung an den Tunnelseiten oder in der Mitte verwendet, wobei die Natriumdampf- Niederdrucklampen wegen des hohen Lichtstromes vor allem in den Einfahrtsbereichen eingesetzt werden. Vorteile dieses Systems sind gute Leuchtdichtegleichmäßigkeit, gute optische Führung, kaum Flimmererscheinungen und geringe Blendung. Nachteilig ist die geringe Leuchtdichteausbeute. Für Beleuchtungssysteme mit Hochdruckentladungslampen werden Quecksilberdampf- und heute vor allem Natriumdampf- Hochdrucklampen in Einzelanordnung verwendet. Hierbei kann man wiederum zwei Systeme unterscheiden: einseitig unsymmetrisch strahlend (Gegenstrahlprinzip) und zweiseitig symmetrisch strahlend. Beim Gegenstrahlprinzip wird das Licht vorwiegend entgegen der Fahrtrichtung des Kraftfahrers gestrahlt. Vorteil bei Anordnung über der Fahrbahn: sehr gute Leuchtdichteausbeute. Nachteilig ist jedoch wegen der Forderung nach ausreichender Leuchtdichtegleichmäßigkeit und geringer Blendung der maximal mögliche geringe Leuchtenabstand und die nicht unerheblichen Flimmererscheinungen. Strittig ist noch, ob ein günstigerer Kontrast der Objekte beim Gegenstrahlprinzip - in Blickrichtung gering angestrahlte Objekte gegen hohe Hintergrundhelligkeit - auftritt und zu einer geringeren Fahrbahnleuchtdichte in den Einfahrtszonen führt, wo dieses Prinzip der hohen Lichtleistungen wegen vor allem eingesetzt werden sollte. In der Tunnelinnenstrecke müssen dann andere Systeme Verwendung finden. Demgegenüber weisen seitlich oder evtl. auch mittig angeordnete, symmetrisch strahlende Einzelleuchten mit Natriumdampf-Hochdrucklampen einige Nachteile des Gegenstrahlprinzips nicht auf. Da die Lichtstrahlung hier nicht extrem entgegen der Fahrtrichtung des Kraftfahrers gerichtet ist und daher die Blendung geringer wird, können auch die Abstände der Leuchten stärker variiert werden so daß dies Beleuchtungssystem im gesamten Tunnel verwendet werden kann. Bei seitlicher Anordnung sind auch die Flimmererscheinungen geringer. Als Bewertungskriterien für Beleuchtungssysteme in Tunneln werden genannt: Leuchtdichteausbeute, Bau- und Betriebskosten, Lampenlebensdauer und Anordnung der Leuchten. Zum Schluß wird eine Leuchte für das letztgenannte System beschrieben.