Detailergebnis zu DOK-Nr. 29955
Eine gute Alternative: Beim Bau der Bundesstraße 236 n wird Elektrofilterasche verwendet
Autoren |
J. Theiner |
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Sachgebiete |
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
Bauwirtschaft 36 (1982) Nr. 38, S. 1398-1400, 3 B
In dem Beitrag wird über die Verwendung von Steinkohlenflugasche als Dammschüttmaterial im Zuge eines 8, 5 km langen Abschnitts der Bundesstraße B 236 n in Lünen von der B 54 bis zur Brakener Straße berichtet. Es ist das erste Mal, daß Steinkohlenfilterasche in der Bundesrepublik in diesem Umfang (ca. 300 000 t) als Dammschüttmaterial verwendet wurde. Bei dieser Steinkohlenflugasche handelt es sich um ein pulverförmiges Material, das überwiegend aus glasigen Kügelchen besteht und eine Schüttdichte von 0,9 bis 1,2 t/m3 aufweist. Chemische Hauptbestandteile sind Silizium und Aluminiumoxid. Die puzzolanischen Eigenschaften der Steinkohlenflugasche hängen von ihrem Kalkgehalt ab. Die bauausführende Firma Heitkamp hat festgestellt, daß sich Flugasche als Dammbaustoff etwa wie ein feinkörniger Sand verhält, obwohl sie nach der geltenden Bodenklassifizierung als stark sandiger Schluff anzusprechen wäre. Der Einbau ist somit weitgehend witterungsunabhängig. Im vorteilhaften Gegensatz zu Schüttungen aus gleichkörnigem Sand ist ein Befahren der verdichteten Schüttflächen mit Lkw möglich. Die Proctordichte beträgt rund 1,5 t/m3, der optimale Wassergehalt liegt zwischen 12 und 20 %, so daß die Einbaufähigkeit und Verdichtungswilligkeit vom jeweiligen Wassergehalt relativ wenig beeinflußt wird. Ein zu geringer Wassergehalt kann im allgemeinen durch höhere Verdichtungsenergie ausgeglichen werden. Die Wasserableitung ist so gut, daß bereits kurz nach Niederschlägen, die zu einem hohen Wassergehalt bzw. zu Wassersättigung führen, die Verdichtung wieder aufgenommen werden kann. Bei sehr trockener Witterung ist eine Wasserzugabe während des Einbaues oder an der Entnahmestelle notwendig, um eine optimale Verdichtung zu erzielen. Während des Einbaus war daher ein Wasserwagen in ständigem Einsatz. Zur Verdichtung eignen sich am besten mittelschwere Vibrationswalzen mit einem Eigengewicht von 4 bis 8 t, wobei sich Schütthöhen von 60 bis 80 cm am vorteilhaftesten erwiesen haben. Die übliche Böschungsneigung von 11,5 ist ohne weiteres zu erreichen. Zur Vermeidung oberflächennaher Erosionsschäden infolge von Niederschlägen ist eine möglichst schnelle Begrünung mit Mutterboden zu empfehlen. Die Belastung des Grundwassers ist nicht höher als bei Herstellung von Schüttungen von Wasch- oder Grubenbergen und Hochofenschlacke.