Detailergebnis zu DOK-Nr. 29968
Einfluß der Haftbrücken auf die Haltbarkeit von Ausbesserungen mit Zementmörtel
Autoren |
H.K. Hilsdorf H.W. Belli |
---|---|
Sachgebiete |
12.2 Betonstraßen |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 342, 1981, S. 45-90
Im Straßenbau können beschädigte Betonoberflächen durch einen Aufbeton oder Mörtel ausgebessert werden. Voraussetzung für die Haltbarkeit solcher Ausbesserungen ist ein ausreichend fester und dauerhafter Verbund zwischen Alt- und Neubeton. Dazu wird meist eine Haftbrücke zwischen beiden Komponenten aufgebracht. In Laborversuchen wurden 12 verschiedene Haftbrücken mit 5 unterschiedlichen Prüfmethoden untersucht. Es wurde festgestellt, daß mit optimal zusammengesetztem Zementleim als Haftbrücke (w/z = 0,35 und Verflüssiger) die Betonzufestigkeit erreicht werden kann. Zusätze aus Kunststoffdispersionen können die Festigkeit von Haftbrücken aus Zementleim mit w/z = 0,35 und Verflüssiger negativ beeinflussen. Gefüllte Epoxidharze eignen sich als Haftbrücken besser als ungefüllte Epoxidharze. Mit gefüllten Epoxidharzen kann die Haftfestigkeit von Zementleim-Haftbrücken u. U. übertroffen werden. Oberflächenbeschaffenheit, Arbeitssorgfalt und Nachbehandlung beeinflussen die Haftfestigkeit. Die Imprägnierung der Altbetonoberflächen führte zu keiner wesentlichen Veränderung der Haftfestigkeit. Bei langer Lagerung unter Wasser nahmen die Festigkeiten der Haftbrücken zu; Luftlagerung hatte meist eine Festigkeitsabnahme zur Folge. Eine Ausnahme bildete dabei das gefüllte Epoxidharz, bei dem die Festigkeit gleich blieb. Bei Frost-Tauwechsel-Beanspruchung sank die Festigkeit aller Haftbrücken schon nach wenigen FT-Wechseln ab und erreichte nach 100 FTW 71 % (Zementleim) bzw. 52 % (EP-Harz ungefüllt) des Ausgangswertes. Für die Untersuchungen wurden 5 verschiedene Prüfmethoden verwendet und entwickelt: Die bekannte Abziehmethode, der Zugversuch an gekerbten Bohrkernen und der Spaltzugversuch nach DIN 1048 streuten mit 13-17 % relativ stark. Die sog. CT-Probe streute mit 4,7 % am geringsten. Eine modifizierte Spaltzugmethode, die auch an Bohrkernen durchgeführt werden kann, ist mit 5,3 % Streuung sehr zuverlässig und einfach durchzuführen. Der Spaltzugversuch und Versuche an CT- Proben eignen sich im allgemeinen nur für Laborversuche.