Detailergebnis zu DOK-Nr. 30055
Die Vorbereitung von Betonoberflächen für Beschichtungen - Bearbeitung, Beschaffenheit und Prüfung -
Autoren |
R.R. Schulz H. Wesche |
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Sachgebiete |
12.2 Betonstraßen |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 333, 1981, S. 33-111, zahlr. B, T, Q
Zur Untersuchung von Betonoberflächen hinsichtlich ihrer Eignung als Beschichtungsuntergrund wurden Abreiß- und Scherversuche jeweils an denselben Betonproben parallel durchgeführt. Die Proben waren entweder im Labor hergestellt oder aus Betonfahrbahnen entnommen worden. Als Einflüsse auf die Oberflächenfestigkeit wurden die Art der Oberflächenbearbeitung, der w/z-Wert bzw. die Betondruckfestigkeit, die Zuschlagart, der Klebertyp und das Oberflächengefüge vor der Oberflächenbearbeitung variiert. Die Prüfergebnisse streuen z. T. relativ stark. Bei Abreißversuchen an Baustellenbetonen betragen die Variationskoeffizienten bis zu 30 %, bei Scherversuchen bis zu 20 %. Bei der Gegenüberstellung von Abreiß- und Scherfestigkeit wurde festgestellt, daß sich die Abreißfestigkeiten für die verschiedenen Arten der Oberflächenbearbeitung in den meisten Fällen deutlich voneinander unterscheiden: Bei geflammstrahlten Proben liegen die Abreißfestigkeiten im allgemeinen deutlich niedriger als bei gesandstrahlten. Die Festigkeitsunterschiede zwischen gestockten und gesandstrahlten Oberflächen sind vergleichsweise gering. Bei den Scherfestigkeiten überlappen sich dagegen die Festigkeitsbereiche für die Bearbeitungsverfahren weitgehend. Der Einfluß des Wasser-Zement-Wertes bzw. der Betondruckfestigkeit wird durch Scherversuche besser wiedergegeben als durch Abreißversuche. Die Zuschlagart (Basaltsplitt, Kiessand) wirkt sich je nach zusätzlich variiertem Parameter unterschiedlich auf die Oberflächenfestigkeit aus. Abhängig davon, welcher Oberflächenabtrag mit dem jeweiligen Bearbeitungsverfahren erzielt wird, kann das ursprüngliche Oberflächengefüge (z. B. Zementschlämmeschichten) einen nicht unerheblichen Einfluß auf die Oberflächenfestigkeit ausüben. Da sich in der Praxis nach den bisherigen Beobachtungen Beschichtungen auf den verschieden bearbeiteten Oberflächen etwa gleich verhalten, kann zur Zeit noch keinem Prüfverfahren der Vorrang gegeben werden. Bis zum Vorliegen weiterer Forschungsergebnisse sollten in jedem Falle Abreiß- und Scherversuche nebeneinander durchgeführt werden.