Detailergebnis zu DOK-Nr. 30090
Erfahrungen und Folgerungen aus den bisherigen Ansätzen zur Verbesserung der Wohnqualität durch Verkehrsberuhigung
Autoren |
W. Kolks |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Stadt Region Land H. 54, 1980, S. 77-88, 9 B, 1 T (Institut für Stadtbauwesen, RWTH Aachen)
Der Verfasser berichtet über seine Erfahrungen mit den in Bocholt durchgeführten Verkehrsberuhigungsmaßnahmen. Er sieht dabei in der Straßenraumgestaltung das entscheidende Element, um die Sicherheit aller Straßenbenutzer und die Aufenthaltsqualität im Wohnumfeld zu erhöhen. Die Probleme der Mischnutzung werden intensiv anhand mehrerer Beispiele diskutiert, wobei der Verkehrsbelastung besondere Beachtung geschenkt wird. Es wird festgestellt, daß selbst bei höheren Belastungen die gewünschten Effekte (u. a. Geschwindigkeitsreduktion) eintreten, daß diese jedoch von der Bevölkerung subjektiv nicht mehr wahrgenommen werden. Hier wird entweder eine weitere Restriktion (Minderung der Belastung durch Verkehrsverlagerung) oder eine verstärkte Beachtung des Separationsprinzips gefordert. Die linienhaften Separationselemente sollen durch Fahrbahnversätze, Einengungen, Bepflanzungen und Teilaufpflasterungen gestalterisch unterbrochen werden. Derartig beruhigte Straßen kommen dem Sicherheitsempfinden der Bewohner entgegen, wenngleich das Geschwindigkeitsniveau etwas höher liegt als in Straßen, welche nach dem Mischprinzip gestaltet wurden. Generell wird bei den angegebenen Verkehrsbelastungen Maßnahmen der Verkehrsberuhigung eine bessere Wirksamkeit bescheinigt als Ampelanlagen. Bis zu einer endgültigen Umgestaltung des Straßenraumes werden als kostengünstige Übergangslösung Blumenkübel (insbesondere wenn diese durch die Anwohner gepflegt werden) und alternierende Parkreihen vorgeschlagen.