Detailergebnis zu DOK-Nr. 30254
Neuorientierung des kommunalen Straßenbaus
Autoren |
H. Monheim |
---|---|
Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Straßen- und Tiefbau 36 (1982) Nr. 9, S. 5-17, 10 B
Die Straßenbauer müssen sich vor einer Verabsolutierung der für den Straßenbau in den 60er und 70er Jahren herrschenden Maßstäbe hüten. Straßenbau darf nicht ein standardisiertes Massenprodukt sein. Die Fixierung auf das Kraftfahrzeug und seine hohen Geschwindigkeiten verdrängt andere Funktionen der Straße. Straßen in Neubaugebieten sind überdimensioniert und dadurch zu schnell befahrbar. Ihr Rückbau zugunsten von Fußgängern und Radfahrern mit Betonung der Aufenthaltsfunktion ist anzustreben. Ortsdurchfahrten brauchen keinen durchlaufenden Querschnitt. Engstellen und Ausweitungen sind in Anpassung an die Bebauung erwünscht. Der Straßenzug ist in Einzelabschnitte zu gliedern. Hochborde sind vielfach durch Rinnen ersetzbar. Dafür gibt der Verfasser jedoch keine Einsatzgrenzen an, die der Verkehrssicherheit Rechnung tragen würden. Trotz der Feststellung, daß eine Verkehrsbündelung mit den starken Verkehrsströmen unbestreitbar notwendig ist, wenn Stadtbereiche verkehrsberuhigt werden sollen, werden Ring- und Tangentensysteme am Rande der Innenstädte negativ beurteilt. Städtische Hauptverkehrsstraßen sollen bei einem geringen Geschwindigkeitsniveau den Verkehr verstetigen, Bei 40 bis 45 km/h sollen die Elemente der Trassierung und des Querschnitts wesentlich reduziert werden können. Ortsumgehungen brauchen keine Schnellstraßenelemente. Sie können ortsnah vorhandene Straßen benutzen. Sie müssen nur besser als vorhandene Ortsdurchfahrten sein. Straßen haben sensibel und flexibel auf die jeweiligen örtlichen, landschaftlichen und von der baulichen Nutzung bestimmte Verhältnisse einzugehen. Die Verlangsamung des Verkehrs durch schmale Straßen scheint dafür das wesentliche Rezept des Verfassers zu sein.