Detailergebnis zu DOK-Nr. 30256
Spitzen des öffentlichen Verkehrs: wirtschaftliche und soziale Kosten (Orig. franz.: Pointes de transport: Couts économiques et sociaux)
Autoren |
C. Scherrer |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
TEC Transport Environnement Circulation (1981) Nr. 44, S. 15-19, 8 B
Um den Spitzen der Verkehrsnachfrage zu entsprechen, müssen Verkehrsunternehmen erhebliche Investitionen zur Kapazitätssteigerung erbringen sowie erhöhte Betriebskosten tragen. Die SNCF setzt z. B. im regionalen Berufsverkehr 3 mal so viele Fahrzeuge ein, wie für die übrigen Tagestunden erforderlich wären; von 2 800 Wagen des Vorortverkehrs Paris werder 1800 nur in den Spitzenstunden benötigt. Die jahrelange Zurückhaltung der Fahrgäste gegenüber dem Bus ließ dort eine gewisse Reserve selbst zu Spitzenzeiten entstehen. Maßnahmen zur Beschleunigung des Betriebsablaufes und tarifliche Anreize haben eine bessere Ausnutzung bewirkt, so daß nunmehr die Behinderungen des Verkehrsflusses (trotz Sonderspuren, Vorrangregelungen an LSA etc.) Schwierigkeiten bringen. Die Staukosten der Pariser Verkehrsbetriebe RATP wurden 1977 auf 250 Mio Fr geschätzt. 30 % der Bediensteten dieses Unternehmens haben eine zweigeteilte Arbeitszeit mit Zwischenzeiten von mehreren Stunden, die teilweise kompensiert werden müssen. Auch für den individuellen Kfz- Verkehr entstehen durch Verkehrsspitzen zusätzliche Kosten, die auf jährlich 280 Mio Fr geschätzt wurden. Hinzu kommen die nicht direkt monetär bewertbaren sozialen Kosten durch Zeitverluste. Unbequemiichkeiten, Ermüdungserscheinungen, Unfälle usw. Alle Bemühungen konzentrieren sich deshalb auf eine harmonisierte Verteilung der Arbeits- bzw. Betriebszeiten. Eine Simulation ergab, daß durch Staffelung des Arbeitsendes zwischen 17.00 und 17.45 Uhr bei allen Betrieben mit mehr als 10 Beschäftigten in Industrie, Verwaltung, Versicherungen und Banken der Verkehr um 13 % gesenkt werden könnte. Gleichzeitig muß durch flankierende Maßnahmen verhindert werden, daß dadurch die Pkw wieder stärker genutzt und die Verkehrsspitzen nur verlagert werden.