Detailergebnis zu DOK-Nr. 30414
Erfahrung mit eishemmenden Fahrbahnbelägen
Autoren |
G. Neumann |
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Sachgebiete |
10.1 Inland 16.4 Winterdienst |
Bitumen 44 (1982) Nr. 3, S. 112-116, 6 B, 3 Q
In den Jahren 1976 und 1977 wurden auf besonders exponierten Lagen hessischer Autobahnen zwei Streckenabschnitte mit einem eishemmenden Fahrbahnbelag versehen. Sie zeigten in ihrem Einbau- und Gebrauchsverhalten bisher keine Abweichungen von normalen Asphaltbetondecken. Der jährliche Abrieb liegt in einer Größenordnung von 1,0 mm; die Deckenoberfläche ist weitgehend einheitlich und geschlossen. Griffigkeitsmessungen mit dem blockierten Schlepprad ergaben im Laufe der Zeit zunehmende Gleitbeiwerte. Das angestrebte Ziel, die Winterdienste zu erleichtern, wurde erreicht. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt wird das Anhaften von Schnee und Eis auf der Fahrbahn erschwert oder verhindert. Daneben ist eine verminderte Glättebildung verbunden mit einer besseren Befahrbarkeit dieser Deckschichten zu verzeichnen. Wartungsfrei sind eishemmende Deckschichten nicht. Die Räumung wird jedoch gegenüber üblichem Asphaltbeton stark erleichtert. Die Anwendung derartiger Beläge wird insbesondere dort empfohlen wo mit häufigen Frost-, Tau-Wechseln zu rechnen ist, eine starke Verkehrsbelastung vorliegt und erhöhte Unfallgefahr bei Glatteis gegeben ist. Die insgesamt höheren Baulastträgerkosten gegenüber der Standardbauweise lassen sich nur durch die damit verbundene Senkung der Unfallkosten insbesondere auf exponierten, vom Winterdienst ggf. schlecht oder spät zu erreichenden Stellen rechtfertigen.