Detailergebnis zu DOK-Nr. 30479
Versuche mit Wohnschutz-Maßnahmen
Autoren |
M. Rotach K. Infanger J.M. Groh |
---|---|
Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Schriftenreihe des Instituts für Verkehrsplanung, Transporttechnik, Straßen- und Eisenbahnbau (IVT), ETH Zürich H. 3, 1982, 147 S., zahlr. B, T
Nach der im Auftrage des (Schweizer) Bundesamtes für Polizeischutz durchgeführten Untersuchung sind "Wohnschutz-Maßnahmen" geeignet, negative Auswirkungen des Kfz-Verkehrs zu verringern und die Wohnqualität zu verbessern. Die Unterbindung von Durchgangsverkehr in Wohnquartieren setzt Netzunterbrechungen, Umfahrungsmöglichkeiten und Zulassungsbeschränkungen (letztere werden für sich allein als wenig wirkungsvoll eingeschätzt) voraus. Zur Verlangsamung des Kfz-Verkehrs haben sich bauliche Maßnahmen am besten bewährt. Dazu gehören horizontale und vertikale Versätze, die kleinmaßstäbliche Gestaltung des Straßenraumes und der Umbau zu "Wohnstraßen". Aus Sicherheitsgründen sollte auf kurze Querschwellen, Querrinnen oder Rillen verzichtet werden; vorzuziehen sind Aufpflasterungen sowie Trottoirüberfahrten, Tempobegrenzungen allein bleiben relativ wirkungslos. Das Fremdparkerproblem am Cityrand kann nur durch Wohnschutz-Maßnahmen nicht gelöst werden; hier wird eine Bevorrechtigung der Anlieger empfohlen. Voraussetzung für einen guten Wohnschutz sind das Vorhandensein leistungsfähiger verkehrsorientierter Straßen zur Kanalisierung des Durchgangsverkehrs und flächendeckende Konzepte. Bei Neuerschließungen sollen diese Gesichtspunkte von vornherein zugrunde gelegt werden; dazu ist es nötig, die Straßenbaunormen anzupassen und das gesamte Straßenverkehrsnetz mehr auf die Bedürfnisse schwacher Verkehrsteilnehmer auszurichten. Die Finanzierung der Umbauten ist zu sichern; die Bevölkerung müsse genügend informiert werden. Untersucht wurden 123 Beispiele mit bis zu zehn verschiedenen Wohnschutz-Maßnahmen bzw. Maßnahmenkombinationen im Hinblick auf den Verkehrsablauf (Menge, Geschwindigkeit, Parken, Anlieferung), Umwelt (Lärm, Abgase), Sicherheit und menschliches Verhalten (Fahrer, Fußgänger, Kinderspiel) .