Detailergebnis zu DOK-Nr. 30568
Bildung von Längsrissen in Straßenbefestigungen (Orig. franz.: Fissuration longitudinale des chaussées)
Autoren |
A.R. Rodriguez |
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Sachgebiete |
11.1 Berechnung, Dimensionierung, Lebensdauer |
Revue Française Géotechnique 1982, Nr. 19, S. 51-60, 12 B
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Bildung von Längsrissen, die in mehreren Ländern Lateinamerikas, Afrikas und Asiens sowohl beim Neubau als auch bei der Instandsetzung oder Verbreiterung bestehender Straßen auftreten. Dabei handelt es sich um charakteristische Rißbilder, die 1 bis 2 m von der Dammschulter entfernt auftreten und eine Länge von mehreren Metern aufweisen. Diese Risse treten auf, wenn folgende Verhältnisse zusammentreffen: - Wechsel von Trocken- und Regenzeiten mit starker Sonneneinstrahlung während der Trockenzeiten; - Intensive Kapillarität der Böden des Untergrunds und Unterbaus bei oberflächennahem Grundwasserspiegel wie er in Ebenen oder Senken auftritt; - Verwendung von quellfähigen Böden. Diesem Problem wurde durch Untersuchungen auf der Baustelle und im Labor nachgegangen, wobei auf der Baustelle an verschiedenen Stellen von Untergrund und Unterbau die saisonale Schwankung des Wassergehaltes verfolgt wurde, während im Laboratorium einerseits die Abhängigkeit der Trockenraumdichte derartiger Böden vom Wassergehalt mit Hilfe des Proctorversuches und andererseits das Quellmaß derartiger Böden in Abhängigkeit vom Wassergehalt und von der Druckspannung untersucht wurden. Diese Untersuchungen führten zur Aufstellung eines mathematischen Modells, das mit den beobachteten Verhältnissen gut übereinstimmt. Zur Lösung des Problems werden verschiedene Vorschläge gemacht: Zur Instandsetzung bestehender Dämme mit Längsrissen kann entweder eine beiderseitige Dammverbreiterung von 2 bis 3 m erfolgen, durch die die Rißbildung zwar nicht verhindert, aber in einen Bereich verlagert wird, in dem keine allzu großen Schäden auftreten können. Eine andere, wirtschaftlichere Lösung besteht in einer Abflachung der Böschungsneigung von etwa 13 auf 1:5. Bei neuen Dämmen ist es am einfachsten, die Verwendung quellfähiger Böden zu vermeiden; wo dies nicht möglich ist, kann entweder eine 20 bis 25 cm dicke kapillarbrechende Schicht angeordnet werden oder der Zutritt von Wasser zu den quellfähigen Böden durch Plastikfolien verhindert werden. Eine ausgezeichnete Methode stellt nach Meinung des Verfassers die Bodenverbesserung durch Zumischung eines geringen Anteils geeigneter Böden dar.