Detailergebnis zu DOK-Nr. 30585
Lenkverhalten beim Bremsen von Sattelkraftfahrzeugen mit unterschiedlichen Doppelachsen
Autoren |
F. Uffelmann |
---|---|
Sachgebiete |
14.4 Fahrzeugeigenschaften (Achslasten, Reifen) |
Automobil-Industrie 28 (1983) Nr. 1, S. 51-59, 10 B, 4 T, 8 Q
Das für Sattelkraftfahrzeuge kritische Fahrverhalten (Einknicken des Zuges beim Bremsen) wurde für Sattelkraftfahrzeuge mit 38 t Gesamtgevicht rechnerisch untersucht, deren Zugmaschinen mit hinteren Doppelachsen - und zwar in vier verschiedenen Ausführungen (Doppelachse mit Schleppachse, Verbunddoppelachse, Waagebalken- Doppelachse, Doppelachse mit Vorlauf-Lenkachse) - ausgerüstet waren. Die zugehörigen zweiachsigen Sattelanhänger waren für alle Varianten gleich. Untersucht wurden die Verhältnisse beim Bremsen geradeaus sowie der Einfluß der Kurvenfahrt auf den Bremsvorgang, sowohl mit konventioneller Bremsanlage als auch mit automatischem Blockierverhinderer. Für die rechnerische Simulation wurde ein vom Verfasser entwickeltes theoretisches Fahrzeugmodell zugrundegelegt. Dieses für ein dreiachsiges Sattelfahrzeug (Zugmaschine mit 2 Achsen, Sattelanhänger mit 1 Achse) entwickelte Modell muß um Doppelachsen an der Zugmaschinenhinterachse und der Anhängerachse erweitert und die Möglichkeit von Lenksystemen an diesen Achsen vorgesehen werden. Die Ergebnisse der Berechnungen zeigen, daß der direkte Einfluß der Achsbauart auf das Fahrverhalten beim Bremsen auf nasser rutschiger Straße sehr gering ist. Der größte Einfluß kommt von der Bremsmomentenaufteilung. Bei der Waagebalkenachse muß die Vorderachse einen größeren Bremsmomentenanteil übernehmen, was zum Blockieren der Vorderräder führen kann. Der Einfluß der Bremsmomentenaufteilung kann durch die Verwendung einer automatischen Blockierverhindereranlage ausgeschaltet werden. Aus den Untersuchungen ergibt sich, daß die aus früheren Untersuchungen vorliegenden Erkenntnisse über das Fahrverhalten von Sattelkraftfahrzeugen mit Einzelachsen sich auf Fahrzeuge mit Mehrfachachsen unterschiedlicher Bauart übertragen lassen.