Detailergebnis zu DOK-Nr. 30638
Einhaltung und Überschreitung lokaler Geschwindigkeitsbeschränkungen
Autoren |
L. Schmidt |
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Sachgebiete |
6.0 Allgemeines 6.4 Verkehrszeichen, Wegweisung |
Kleine Fachbuchreihe des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV, Wien) Nr. 19, 1982, S. 107-116, 4 Q
Um die Beziehungen des Geschwindigkeitsverhaltens von Kraftfahrern zu bestimmten Merkmalen der Verkehrsfläche (z. B. Art der Beschilderung) einerseits sowie zu Fahrermerkmalen andererseits festzustellen, wurden in Niederösterreich Geschwindigkeitsmessungen gleichzeitig mit mündlichen Interviews und schriftlichen Befragungen durchgeführt. Es zeigte sich daß die meisten zusätzlich zur Geschwindigkeitsbegrenzung angebrachten Gefahrenzeichen zu einer weiteren Verringerung der Geschwindigkeit führen. Die Kraftfahrer verlangsamten ihr Tempo auch um so mehr, je höher angesetzt die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit war und je plausibler ihnen diese Vorschrift erschien. Fahrer, die auch plausible Beschränkungen überschreiten, weisen in ihrer Vorgeschichte mehr und schwerere Unfälle (auch unter Alkoholeinfluß) und mehr Strafen im Straßenverkehr auf. Als typische Einhalter von Geschwindigkeitsbeschränkungen können Personen zwischen 40 und 65 Jahren sowie Frauen angesehen werden. Die typischen Überschreiter hingegen sind männlich und im Alter von 25 bis 40 Jahren. Der Einfluß der Beschilderung auf das Fahrverhalten sollte nicht überschätzt werden, da sich vor allem Ortskundige hauptsächlich nach ihren bisherigen Erfahrungen mit dem jeweiligen Straßenabschnitt richten.