Detailergebnis zu DOK-Nr. 30647
Beeinflussung des Geschwindigkeitsverhaltens durch Bodenmarkierungen - "Psychobremse"
Autoren |
A. Schützenhöfer |
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Sachgebiete |
6.0 Allgemeines 6.6 Fahrbahnmarkierungen |
Kleine Fachbuchreihe des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV, Wien) Nr. 19, 1982, S. 117-124, 2 B, 3 T, 6 Q
Als einer der Unfallschwerpunkte in Graz gilt eine Kreuzung im Innenstadtbereich, bei der sich eine relativ hohe Annäherungsgeschwindigkeit feststellen ließ. Durch die situativen Gegebenheiten wie z. B. relativ breiter Fahrstreifen und Gefälle der Straße kam es sogar zu einer Beschleunigung vor dem Kreuzungsbereich. Um eine angepaßtere Geschwindigkeit zu erzielen wurden in einer Anfahrtsrichtung sogenannte "optische Bremsen" angebracht: Es handelt sich um jeweils zwei gegenüberliegende weiße Streifen, die durch immer geringere Abstände einen sogenannten Trichtereffekt erzielen. Die Geschwindigkeitsmessungen ergaben daß die Kraftfahrer nicht nur ein geringeres Tempo bei ihrer Annäherung an die Kreuzung wählten, sondern daß auch die oben erwähnte Beschleunigung wegfiel. Die positiven Auswirkungen der "optischen Bremsen" zeigten sich auch in der Unfallstatistik, wo bei Unfällen mit Personenschäden ein Rückgang um 40 % zu verzeichnen war. Beim Einsatz von derartigen Bodenmarkierungen ist aber die Gefahr einer Gewöhnung durch die Kraftfahrer zu beachten.