Detailergebnis zu DOK-Nr. 30759
Beiträge zur Problematik der Bemessung von Straßen - Teil I: Analyse von Ganglinien und Dauerlinien - II Das Qualitätsgefüge im Angebot
Autoren |
G. Antusch W. Keudel |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 320, 1981, Teil I, S. 1-109, Teil II, S. 111-181, zahlr. B, T, Q
Die Veröffentlichung des Highways Capacity Manuals (HCM) im Jahre 1965 hat in der Bundesrepublik eine Diskussion um die Grundlage der Bemessung von Verkehrsanlagen zur Folge gehabt. Neben der Frage nach der Bemessungsverkehrsstärke ist auch die grundsätzliche Problematik der Definition eines Qualitätsgefüges noch weitgehend ungeklärt. Der erste Teil widmet sich dem Problem der Festlegung der Bemessungsverkehrsstärke sowie den Möglichkeiten einer qualitäts-abgestuften Bemessung. Ausgehend von einer Analyse und Typisierung der Dauerlinien stündlicher Verkehrsstärken aus automatischen Querschnittszählungen wird eine Aufspaltung in getrennte Dauerlinien für die im Rahmen der Bemessung wesentlichen Verkehrsarten: Werktagsverkehr, Sonn- und Feiertagsverkehr sowie Urlaubsverkehr vorgeschlagen. Diese Aufspaltung hat neben einer genaueren Bestimmung der Bemessungsstärke unter anderem auch den Vorzug, daß die Zuordnung einer Qualitätsstufe des Angebots an den drei Verkehrsarten orientiert werden kann. Insoweit wird eine Erweiterung des Bemessungsverfahrens vorgeschlagen. Zusätzlich werden Möglichkeiten diskutiert nicht nur einen - wie heute üblich - sondern mehrere Punkte der Dauerlinie der Verkehrsstärken bei der Bemessung zu berücksichtigen. Die aufgezeigten Zusammenhänge zeigen eine mögliche Richtung für die Weiterentwicklung der Richtlinien. Der zweite Teil widmet sich der Definition von Qualitätsstufen im Angebot. Ausgehend von der Tatsache, daß ein Mittelwert der Geschwindigkeit allein für eine Qualitätsabstufung nicht ausreichend ist, werden verschiedene Maßzahlen auf ihre Eignung zur Beschreibung einer Qualitätsabstufung im Verkehrsablauf getestet. Mit dem Versuch, neben Querschnittsparametern auch den Geschwindigkeitsverlauf über einen größeren Streckenabschnitt für die Beschreibung von Qualitätsstufen heranzuziehen, wird weitgehend Neuland beschritten. Die Ergebnisse machen deutlich, daß die Geschwindigkeiten von der Auslastung nur relativ gering beeinflußt werden, wenn man den Bereich sehr hoher Auslastung, der für die Bemessung nur von nachrangiger Bedeutung ist, außer acht läßt. Der Umfang der analysierten Messungen ist für eine ausreichend abgesicherte Empfehlung einer geänderten Quaiitätsabstufung zu gering.