Detailergebnis zu DOK-Nr. 30767
Unfallcharakteristik von Straßen mit zwei Fahrstreifen und Mehrzweckstreifen
Autoren |
D. Schwär |
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Sachgebiete |
5.12 Straßenquerschnitte 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 331, 1981, S. 23-64, 15 B, 5 T
Aus 743 Unfällen auf 138 Streckenkilometern des Querschnitts "B 2s" - außerhalb von Ortschaften - wurden für die Zeitspanne von 1973 bis 1975 im Mittel Unfallraten und Unfallkostenraten ermittelt. Unter Berücksichtigung aller Unfälle außerhalb der mit Linksabbiegestreifen oder Lichtsignalanlagen ausgebauten Knotenpunkte ergibt sich eine Unfallrate von 0,6 Unf./Mio Fz.km und bei Beschränkung auf die Unfälle mit Personenschaden 0,5. Eine Standardabweichung von 0,4 und ein Konfidenzintervall von 0,14 sind zu beachten. Die Unfallraten von einzelnen Unfallarten verteilen sich wie folgt: "Überholen bei Gegenverkehr" ... 0,06 Unf./Mio Fz.km; "Auffahren auf Linksabbieger ohne Linksabbiegestreifen" ... 0,09; "Auffahren auf langsame Verkehrsteilnehmer auf den Mehrzweckstreifen" ... 0,02; "Schleudern eines Einzelfahrzeugs" ... 0,11; "Querende Fußgänger und abgestiegene Radfahrer" ... 0,03. Die große Streuung der Werte bei den einzelnen Strecken gab Anlaß zu örtlichen Unfalluntersuchungen an Streckenbereichen mit Häufungen bestimmter Unfallarten. Verbesserungsvorschläge sind möglich und bedürfen der Nachher-Untersuchungen. Zahlreiche Strecken weichen erheblich zu der sicheren Seite hin ab. Zusätzlich wurden Kostenraten nach Bögel und nach neueren Ansätzen ermittelt und mit den Unfallraten verglichen. Beobachtungen des regelmäßigen Überholens bei Gegenverkehr ergänzen die Unfalluntersuchungen. Die Unfallkennzahlen des Streckenkollektivs sowie die Merkmale der genauer geprüften Häufungsbereiche ausgewählter Unfallarten bestätigen nicht die grundsätzlichen Zweifel an der Sicherheit der zweisteifigen Straßen mit Mehrzweckstreifen. Dies gilt auch für kurvige Trassen und solche in bergigem Gelände.