Detailergebnis zu DOK-Nr. 30837
Fahrzeugverhalten auf nasser Fahrbahn
Autoren |
K. Dieterle |
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Sachgebiete |
14.1 Griffigkeit, Rauheit 14.4 Fahrzeugeigenschaften (Achslasten, Reifen) |
Veröffentlichungen des Instituts für Straßenbau und Eisenbahnwesen der Universität (TH) Karlsruhe H. 26, 1982, 198 S., zahlr. B, T, Q
Zur theoretischen Absicherung von Planungsrichtlinien ist die Kenntnis der an den einzelnen Rädern eines Kraftfahrzeuges auftretenden Kraftschlußverhältnisse insbesondere auf nasser Fahrbahn sehr wichtig. Bei Bremsversuchen werden mit einem Pkw auf realen Fahrbahnen an allen vier Rädern mit speziellen Meßnaben die Kräfte zwischen Reifen und Fahrbahn sowie die daraus auf den Ausbau wirkenden Beschleunigungen einschließlich der Aufbaugeschwindigkeit gemessen und als Funktion des Weges aufgezeichnet. Dabei werden die Reifenprofiltiefen, die Wasserfilmdicke sowie die Geschwindigkeit variiert. Bei günstigen Reibungsverhältnissen (große Reifenprofiltiefe bzw. geringer Wasserfilm) werden beim Geradeausbremsen auch bei Geschwindigkeiten von 90 km/h noch ausreichende Verzögerungswerte mit geringen Unterschieden in der Kraftschlußausnutzung zwischen Vorder- und Hinterachse erreicht. Mit zunehmender Wasserfilmdicke vergrößern sich jedoch die Unterschiede der Kraftschlußbeiwerte an Vorder- und Hinterachse. Während die Vorderräder infolge des Wasserfilms stark beeinträchtigt werden, rollen die Hinterräder in der entwässerten Spur und erreichen noch große Kraftschlußbeiwerte. Beim Bremsen in der Kurve auf nasser Fahrbahn waren je nach den Reibungsverhältnissen die nasse Fahrbahn allein, die überbremste Vorderachse oder die überbremste Hinterachse Ursache unzureichender Kurshaltung und ungenügender Bremsfähigkeit.