Detailergebnis zu DOK-Nr. 30862
Untersuchung des Verkehrsablaufes an Ausfahrten mit Spursubtraktion - Kontrollmessungen an einer Variante mit Ausfädelungsspur
Autoren |
P. Meinefeld R. Schnüll |
---|---|
Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 383, 1983, S. 1-37, 32 B, 3 Q
In einer früheren Forschungsarbeit wurde der Verkehrsablauf an einer Ausfahrt mit Spursubtraktion untersucht, an der sich die rechte Fahrspur der Autobahn in der Ausfahrrampe als rechte Rampenspur fortsetzte und die linke Rampenspur erst im Bereich der Inselspitze begann (Variante 1, AD Horst). Umfangreiche Kontrollmessungen an einer Variante mit einer 500 m langen Ausfädelungsspur und Fortsetzung der subtrahierten Spur als linke Rampenspur (Variante 2, AD Hamburg-Nordwest) erlaubten nunmehr eine vergleichende Bewertung beider Varianten hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und der Sicherheit der Spurwechselvorgänge. Während der Meßzeit von 755 min an sechs Meßtagen wurden stündliche Verkehrsmengen bis zu 4600 Fz, Verkehrsstärken zwischen 25 und 100 Fz/min, Abbiegeranteile zwischen 40 und 90 % sowie Schwerverkehrsanteile zwischen 0 und 25 % beobachtet. Die vergleichende Bewertung ergab, daß oberhalb der baulichen Aufweitung keine wesentlichen Unterschiede zwischen beiden Varianten zu erwarten sind und die Überlastungen in der rechten Autobahnspur allenfalls durch die wegweisende Beschilderung beeinflußt werden können. Im aufgeweiteten Bereich zeigte sich bei Variante 2 die gewünschte Auflockerung der Verkehrsströme mit im Vergleich zu Variante 1 geringeren Dichten und Belastungen in der subtrahierten Spur. Insgesamt konnte die Annahme der Ausfädelungsspur und die Sicherheit der vielfältigen Spurwechsel unmittelbar oberhalb der Inselspitze jedoch nicht befriedigen. Als Ergebnis der vergleichenden Untersuchung wird empfohlen, die Vorteile beider Varianten zu kombinieren und Spursubtraktionen - abweichend von den derzeit geltenden Entwurfsrichtlinien RAL-K-2-künftig ohne Ausfädelungsspur auszubilden. Sicherer und leistungsfähiger ist mit großer Wahrscheinlichkeit eine Ausführung bei der die mittlere Fahrspur ca. 300 m oberhalb der Inselspitze in Übereinstimmung mit der wegweisenden Beschilderung keilförmig auf zwei Fahrspuren aufgeweitet wird.