Detailergebnis zu DOK-Nr. 30875
Verhaltensorientierte Verkehrsnachfragemodelle - Entwicklung und Stand der Kunst
Autoren |
M. Wermuth |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Informationen Wiener Institut für Standortberatung (WIST) Nr. 45, 1979, S. 10-16
Der Überblick über die sogenannten "disaggregierten" Verhaltensmodelle zeigt, welcher Nutzen daraus für die Planungspraxis bereits vorhanden oder zu erwarten ist. Diese Verkehrsnachfragemodelle weisen die konzeptionellen Voraussetzungen auf, um das tatsächliche Verhalten des Individuums adäquat zu beschreiben. Bei den Individualverhaltensmodellen gibt es mehrere Ansätze mit unterschiedlicher Beschreibungsqualität und Erklärungswert wie den Ansatz verhaltenshomogener Gruppen, den ökonometrischen Ansatz und den Situationsansatz. Der Ansatz verhaltenshomogener Personengruppen nach Kutter stellt einen grundlegenden Schritt zur Beschreibung des Verkehrsverhaltens dar, reicht aber zur Erklärung nicht aus. Der Situationsansatz zeigt den höchsten Erklärungswert und ist das beste Beurteilungsinstrument von antizipierten Maßnahmen, bedarf aber noch einer verbesserten Theorie. Praktische Anwendungen sind bisher nur in kleinen Teilbereichen möglich. Für die Lösung planerischer Probleme bedarf es noch einer umfangreichen Grundlagenforschung, um modellmäßig zutreffende Aussagen über die Auswirkungen konkreter ordnungspolitischer Maßnahmen gewinnen zu können.