Detailergebnis zu DOK-Nr. 30879
Die Bedeutung der Geschwindigkeit für die Verkehrssicherheit
Autoren |
W. Teichgräber |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit (1983) Nr. 2, S. 53-63, 17 B, 7 T, 28 Q
Bereits beim Entwurf spielt die Geschwindigkeit, mit der die geplante Straße befahren werden soll, eine erhebliche Rolle. Auf die Entwurfsgeschwindigkeit werden alle Trassierungsgrößen so abgestimmt, daß sicher und mit ausreichender Sichtweite gefahren werden kann. Die Unfallhäufigkeit wird darüber hinaus aber wesentlich durch die Verkehrsstärke bestimmt. Während nach Ruske der sicherste Verkehrsablauf auf einer Autobahn bei rd. 1 000 Kfz/h · Ri und damit bei einem DTV von 20 000 Kfz/Tag vorliegt, sind unsere Autobahnen im Schnitt mit rd. 30 000 Kfz/Tag belastet, besonders stark befahrene Strecken sogar bis zu 42 200 Kfz/Tag. Trotzdem sind die Autobahnen hinsichtlich der Zahl der Unfälle, aber auch der Zahl der Unfalltoten 5mal sicherer als Bundes- oder Landstraßen. Bisher eingeführte generelle Geschwindigkeitsbeschränkungen haben immer zu einer Senkung der Unfallzahlen geführt so die Beschränkungen auf Innerortsstraßen 1957 und auf Landstraßen 1972 in der Bundesrepublik, aber auch auf Landstraßen 1973 und Autobahnen 1974 in Frankreich. Der Bericht der Bundesanstalt für Straßenwesen über den Versuch "Tempo 130" auf Autobahnen hat nur für den Untersuchungsfall der Kosten-Nutzen-Analyse zu einem abweichenden Ergebnis geführt, in dem der ökonomische Wert eines Unfalltoten mit 1/5 des in der Literatur sonst angegebenen Wertes eingesetzt war. Alle anderen Angaben sprechen für eine Geschwindigkeitsbeschränkung. Hier gibt es eine Möglichkeit, die Zahl der Unfälle in kurzer Zeit noch einmal spürbar zu senken.