Detailergebnis zu DOK-Nr. 30923
Weiterführung der Ermittlung des Einflusses der wichtigen materialtechnischen Faktoren und der Zusammensetzung auf den Verschleiß bituminöser Fahrbahndecken mit zusätzlicher Prüfung des Widerstandes gegen Verformung
Autoren |
K. Schulze |
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Sachgebiete |
11.2 Asphaltstraßen 14.3 Verschleiß |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 388, 1983, S. 171-221, zahlr. B, T, 9 Q
Das Ziel der Untersuchungen war die Ermittlung materialtechnischer Einflußfaktoren auf das Verschleiß- und Verformungsverhalten von Asphaltdeckschichten. Dazu sind in der Forschungsarbeit 7.004 bereits 110 Mischgutvarianten durch 7 verschiedene Geräte zur Verschleißerzeugung untersucht worden. In der vorliegenden Arbeit wurden weitere 64 Mischgutvarianten (39 Asphaltbetone und 25 Gußasphalte) nicht nur auf ihren Verschleiß, sondern auch auf ihr Verformungsverhalten geprüft. Für die Verschleißnachahmung wurden das Schlagabriebgerät (Nadelpistole) der Fa. Heilit+Woerner und das Prallabriebgerät der TU München verwendet. Die Verformungsbeständigkeit ist mit dem Kriechtest beurteilt worden. Bei den 64 Mischgutvarianten wurden hauptsächlich variiert: Bindemittelart, Bindemittelmenge, Zusätze zum Bindemittel, Füller-Qualität und -Menge, Sandart und Sandmenge sowie der Verdichtungsgrad beim Asphaltbeton. Alle Varianten basierten auf folgenden Ausgangsmischungen: AB = Asphaltbeton 0/11 mit 55 % Splitt, 10 Füller und B 80 Gu = Gußasphalt 0/11 mit 48 % Splitt, 24 % Füller und B 45. Der Hohlraumgehalt in den Standard-Probekörpern aus Asphaltbeton wurde bei einem Verdichtungsgrad von 100 % mit 2-3 Vol.-% angestrebt. Darüber hinaus wurden Parallelmischungen mit 0,5 Gew.-% höherem und mit 0,5 Gew.- % niedrigem Bindemittelgehalt geprüft. Bei den Gußasphalten ist der Standard-Bindemittelgehalt in Parallelmischungen noch um 0,4 und 0,8 Gew.-% erhöht worden. Die Verschleißergebnisse beider Prüfgeräle wurden so umgerechnet, daß bei der Gesamtauswertung für jede Mischgutvariante Mittelwerte gebildet werden konnten. Bei den Ergebnissen des Kriechtests erfolgte die Auswertung für die Gußasphalte getrennt von den Asphaltbetonen, weil ein direkter Vergleich der Kriechmodulen beider Belagsarten nur bedingt sinnvoll gewesen wäre. Alle Ergebnisse wurden in Diagrammen überschaubar gemacht. Für jede Mischung zeigt der untere Teil der Diagramme das Verschleißergebnis und der obere Teil das Ergebnis des Kriechtests. So kann direkt abgelesen werden, wie ein Einflußfaktor den Verschleiß und den Verformungswiderstand verändert. Bei fast allen Varianten hat sich die praktische Erfahrung bestätigt, daß der Verschleiß stark vom Hohlraumgehalt und der wiederum vom Bindemittelgehalt und vom Verdichtungsgrad abhängig ist. Mit abnehmendem Hohlraumgehalt wird der Verschleiß geringer. Gußasphalte, die praktisch gar keine Hohlräume aufweisen, sind deshalb besonders verschleißbeständig. Demgegenüber wird mit zunehmendem Bindemittelgehalt die Verformungsbeständigkeit meist schlechter. Die Qualität der Sande und Füller brachte einen erheblichen Einfluß auf den Verschleiß und die Verformung. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, daß Asphaltbeton- und Gußasphaltmischungen konzipiert werden können, die sowohl hinsichtlich ihres Verschleißes als auch ihres Verformungsverhaltens ein günstiges Ergebnis auf der Straße unter Verkehr erwarten lassen.