Detailergebnis zu DOK-Nr. 30940
Verkehrsberuhigung am Beispiel des Ausbaues der Dorfstraße in Radfeld
Autoren |
K. Rudelstorfer H. Tiefenthaler |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Schriftenreihe des Instituts für Straßenbau und Verkehrsplanung an der Universität Innsbruck Nr. 13, 1981, S. 65-93, 12 B, 6 Q
Beim Ausbau einer Dorfstraße geraten häufig Verkehrsplanung, Flächenwidmung und Dorferhaltung in Konflikt zueinander. Die Planung zum Ausbau der Dorfstraße Radfeld sieht eine Verbreiterung der bestehenden Ortsstraße auf eine Fahrbahnbreite zwischen 6 und 6,6 m mit beidseitigen Gehsteigen von je 1,5 m Breite vor. Es war zu prüfen, ob das Erscheinungsbild des geplanten Straßenausbaues als eintönig empfunden wird und ob der Verlust der Straße als Begegnungsraum für die Dorfgemeinschaft zu befürchten ist. Weiter wurde untersucht, ob durch die Verkehrsberuhigung die Sicherheit der Bewohner erhöht werden kann. Die Straße wird vorwiegend von Anrainern benutzt. Die Verkehrsbelastung liegt in der Spitzenstunde unter 100 Kfz/h. Der Schwerverkehr ist gering. Es besteht reger Fußgänger- und Radfahrverkehr. Der Durchgangsverkehr benutzt die parallel laufende Bundesstraße. Für die gesamte Dorfstraße wird ein Beibehalten des bestehenden Straßenverlaufes vorgeschlagen, und für den Großteil der Strecke wird ein Ausbau ohne Trennung der verschiedenen Verkehrsarten (Mischprinzip) entsprechend dem Bestand empfohlen. Durch den Ausbau des derzeitigen Querschnittes ergeben sich gegenüber der Planung mit beidseitigen Gehsteigen erhebliche Einsparungen an zusätzlich abzulösenden Grundflächen. Bei fußgängerintensiven Randnutzungen wie Bushaltestellen und im Bereich des Dorfplatzes werden die gesamte Verkehrsfläche und die Vorbereiche der angrenzenden Gebäude gepflastert. Parkplätze werden bei öffentlichen Gebäuden, Gasthäusern und Geschäften abseits der Fahrbahn, in Gruppen zusammengefaßt, angeboten. Beschilderungen, Geschwindigkeitsbeschränkungen und die Beseitigung der vorfahrtregelnden Verkehrszeichen an Kreuzungen und Einmündungen werden empfohlen, da die Kraftfahrer zu einem angepaßten Fahrverhalten mit verminderter Geschwindigkeit veranlaßt werden. Fotomontagen zeigen die Wirkung der beiden alternativen Ausbauquerschnitte im Vergleich zum derzeitigen Bestand .