Detailergebnis zu DOK-Nr. 31061
Die Berücksichtigung großräumlicher Aspekte des Luftaustausches bei der vorbereitenden Bauleitplanung
Autoren |
H. Schenk |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Stadt Region Land H. 57, 1982, S. 40-60, 14 B, 3 T, 24 Q (Institut für Stadtbauwesen, RWTH Aachen)
In der Stadtplanung wird häufig von dem einfachen Grundsatz ausgegangen: Wegen der Industrieemissionen sind Gewerbegebiete in Lee (windabgewandte Seite) der Wohngebiete, bezogen auf die in Deutschland vorherrschende Windrichtung West, anzulegen. Hierbei wird vergessen, daß Westwinde meist stärker sind und so für eine schnelle Abführung der Abgase sorgen, daß aber Ostwinde meist schwach sind und zusammen mit stabilen Luftschichtungen auftreten. Dadurch führen bei der klassischen Zuordnung von Industrie (Ost) und Wohngebieten (West) vor allem die Abgase aus niedrigen Emissionsquellen zu besonders hohen Schadstoffkonzentrationen in den Wohngebieten. Unter diesen Aspekten sollten für die Flächennutzungsplanung die Windverhältnisse nach Stärke und Richtung sehr differenziert analysiert werden. Frischluftschneisen mit niedrigem Bewuchs sorgen für ein Eindringen stärkerer Winde in bebaute Gebiete und damit für eine Verringerung von Schadstoffkonzentrationen. Die Wirkung von Freiflächen bei schwächeren lokalen Winden hängt sehr von den örtlichen Verhältnissen ab. So können sich in ungünstigen Fällen durch lokale Windsysteme auch Schadstoffanreicherungen in den Innenstädten einstellen. Die genannten Aspekte werden anhand der Flächennutzungsplanung von Bielefeld, Paderborn, Münster und Bonn diskutiert.