Detailergebnis zu DOK-Nr. 31095
Befahrbarkeitskriterien für Erdstraßen aus bindigen Erdstoffen
Autoren |
W. Striegler B. Quellmalz |
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Sachgebiete |
14.2 Ebenheit, Befahrbarkeit |
Straße 23 (1983) Nr. 8, S. 239-242, 5 B, 2 T, 8 Q
Die Möglichkeit einer stets guten Befahrbarkeit von Erdstraßen stellt einen der wesentlichen, technischen und ökonomischen Gesichtspunkte bei der Abwicklung von Erdbaustellen dar. Schwierigkeiten treten insbesondere bei bindigen Böden infolge Niederschlag oder nach Auftauperioden auf. Dabei steht mehr die Tragfähigkeit der Baustraße als die nur zeitweise mangelhafte Befahrbarkeit durch Ausbildung einer Schmierschicht an der Erdstraßenoberfläche im Vordergrund. Es ist daher wünschenswert, die Zusammenhänge zwischen Erdstoff und Fahrzeug erkennen sowie die auf die Unterlage übertragbaren Triebkräfte, Lasten und Fahrwiderstände im Voraus berechnen und einschätzen zu können. Die Vielzahl der bodenmechanischen, kraftfahrtechnischen und klimatischen Einflüsse haben eine vollständige Lösung dieses Befahrbarkeitsproblems bisher unmöglich gemacht. Hierzu werden nun zwei Lösungswege vorgestellt. Einerseits wird eine Berechnungsmethode, abgestützt u. a. auf Plattendruckversuche mit unterschiedlichen Plattengrößen, vorgeschlagen, die jedoch zunächst nur auf schwach- bis mittelbindige Erdstoffe angewendet werden kann. Eine Vielzahl von baustoff- und fahrzeugspezifische Einganggrößen verbunden mit einem iterativen Berechnungsverfahren läßt das Verfahren allerdings für die Praxis ungeeignet erscheinen. Die zweite vorgeschlagene Methode ist für die Baustellenpraxis gedacht und basiert auf Meßergebnissen einer speziellen Handdrucksonde. Aufgrund dieses Verfahrens, das mit der erstgenannten Methode überprüft wurde, werden vier Befahrbarkeitsklassen abgegrenzt. Anhand der mit der Sonde ermittelten Eindruckwiderstände lassen sich so die Anzahl der möglichen Überfahrungen und die zweckmäßige Geschwindigkeit näherungsweise festlegen.