Detailergebnis zu DOK-Nr. 31099
Experimentelle Untersuchung von zeitlicher Entwicklung und flächenhafter Verteilung der Festigkeit zementstabilisierter Konstruktionsschichten
Autoren |
C. Ehrler |
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Sachgebiete |
14.7 Tragfähigkeitsprüfungen |
Straße 23 (1983) Nr. 8, S. 245-250 + S. 255, 9 B, 1 T, 18 Q
Zementverfestigte Oberbauschichten, die im Ortsmischverfahren hergestellt wurden, zeigen erhebliche Festigkeitsunterschiede sowohl in zeitlicher wie in örtlicher Sicht. Die experimentelle Ermittlung der Festigkeiten solcher Schichten bereitet insbesondere im eingebauten Zustand erhebliche Schwierigkeiten, da entweder nur punktweise genaue Untersuchungen an Bohrkernen oder flächenhaft nur näherungsweise Feststellungen mit zerstörungsfreien Tragfähigkeitsmeßverfahren möglich sind. Insbesondere ist zur Bestimmung der Elastizitätsmoduln einzelner Schichtpakete aus experimentellen Ergebnissen die Kenntnis der spannungsabhängigen Verformungswerte des ungebundenen Unterbaus Voraussetzung. Hierzu werden Näherungsbeziehungen auf der Grundlage des BOUSSINESQ-BUR- MISTER-Modells und eines spannungsabhängigen Gründungsmoduls zur Interpretation reversibler Verformungen zementverfestigter Oberbauschichten unter statischen und quasistatischen Belastungen vorgestellt. Aufgrund der vorgeschlagenen Kombination von Messung und Berechnung können den Einzelschichten Festigkeitsparameter zugeordnet werden, so daß die zeitliche Entwicklung und die flachenhafte Verteilung des Verformungsverhaltens für diese Schichten verfolgt werden kann. Die Untersuchungen mit dem Verfahren an Versuchsstrecken zeigen u. a., daß die Tragfähigkeit der Gründung durch die gebundene Überbauung wesentlich erhöht wird und in ihr der Hauptanteil der Gesamttragfähigkeit zu sehen ist. Ferner wird erkannt, daß Zementverfestigungen wesentlich höhere Festigkeiten erreichen als dies bisher für Berechnungen angenommen worden sein soll, wobei allerdings der gerissene Zustand nicht untersucht wurde. Die flächenhafte Streuung der Festigkeitswerte schwankt erheblich, ohne sich jedoch wesentlich auf die Gesamttragfähigkeit auszuwirken. Endlich werden erhebliche Festigkeitszunahmen nach der 28-Tage- Frist beobachtet.