Detailergebnis zu DOK-Nr. 31107
Der öffentliche Personenverkehr in der Fläche
Autoren |
K.C.F. Lorenzen |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft |
Nahverkehr (1982) Nr. 0B, S. 8-13, 6 Q
Der ÖPNV im ländlichen Raum weist in verschiedener Hinsicht ein vielfältiges und uneinheitliches Bild auf. So wird die Verkehrsbedienung fast überall durch zwei oder mehr Verkehrsträger (nichtbundeseigene Verkehrsbetriebe, Bundesanstalten (DB, BP), Privatunternehmen) wahrgenommen, d. h., die Verkehrsträger befinden sich in staatlichem, kommunalem regionalem oder privatem Eigentum, was vielfach zu unklaren Zuständigkeiten und Aufgabenteilungen führt. Die Strukturbedingungen auf dem ländlichen Verkehrsmarkt sind insbesondere charakterisiert durch die gegenüber den Ballungsräumen fehlende räumliche und zeitliche Konzentration der Verkehrsnachfrage, den hohen Anteil des Individualverkehrs, die Bedienungsformen (überwiegend Bussystem) und die Bedeutung des freigestellten Schülerverkehrs. Die wirtschaftliche Lage des ÖPNV ist gekennzeichnet durch stark schwankende Kostendeckungsgrade der verschiedenen Verkehrsarten. Ais Verbesserungsmaßnahmen werden aus der Sicht der nichtbundeseigenen Verkehrsträger vorgeschlagen: Eingriff in die Bau- und Siedlungsplanung, Anpassung der Bedienungsformen an die Verkehrsnachfrage, Bussystem als adäquate Bedienungsform, Relativierung des linienbezogenen Genehmigungs- und Besitzstandsrechts, Einbeziehung der Freistellungsverkehre in den Linienverkehr. Die Durchsetzung dieser Maßnahmen und die erforderliche Koordinierung des ÖPNV in der Fiäche sollte durch die Schaffung regionaler Nahverkehrs-Organisationen (auf Landkreisebene) erreicht werden.