Detailergebnis zu DOK-Nr. 31128
Fußgängerzeitverluste bei Straßenüberquerungen an nicht gesicherten Stellen (Orig. engl.: Delays to pedestrians crossing the road at a random point)
Autoren |
S. Williams J. Hunt |
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Sachgebiete |
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege |
Traffic Engineering + Control 23 (1982) Nr. 4, S. 216-221, 7 B, 11 Q
Zebrastreifen und Fußgängersignalanlagen zwingen den Fußgänger, an einem definierten Querschnitt die Straße zu überqueren, und verursachen ihm zwangsläufig gewisse Zeitverluste. Sie werden deshalb nur benutzt, wenn sie die schnellste, angenehmste und sicherste Möglichkeit zum Überqueren der Straße bieten. Empirische Untersuchungen zeigen, daß Fußgänger außerhalb dieser definierten Querschnitte in Abhängigkeit von der Straßenbreite dann die Straße überqueren, wenn die Zeitlücke 5-7 s beträgt. Zur Berechnung der prognostizierten Zeitverluste an nicht gesicherten Stellen in Abhängigkeit von der Verkehrsstärke wird ein Simulationsmodell erarbeitet, das insbesondere Parameter wie Fußgängergeschwindigkeit, Ankunftsverteilungen der Fahrzeuge, Verteilung der Überquerungszeiten und die Grenzzeitlücken beinhaltet. In Schaubildern werden die Simulationsergebnisse dem analytischen Modell von TANNER und dem empirischen Modell von GOLDSCHMIDT gegenübergestellt. Der Vergleich der mittleren Fußgängerzeitverluste für "freies Überqueren" und Überqueren an Zebrastreifen und Fußgängerlichtsignalanlagen zeigt, daß an Zebrastreifen die geringsten Zeitverluste auftreten, an Fußgängersignalanlagen bei einer Verkehrsstärke von ca. 1800 Kfz/h (Gesamtverkehr) mit ca. 15 s Zeitverlust und bei "freiem Überqueren" bei höheren Verkehrsstärken mit noch größeren Zeitverlusten zu rechnen ist. Selektiert man den Anteil der Fußgänger, die mehr ab 30 s warten müssen, so ergeben sich bei "freiem Überqueren" bei steigender Verkehrsstärke überproportional hohe Fußgängeranteile, die lange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen.