Detailergebnis zu DOK-Nr. 31159
Minderung von Geräusch- und Schwingungsemmissionen aus dem Verkehr im Elbtunnel
Autoren |
K. Herzke G. Bosse |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Tunnel (1983) Nr. 3, S. 136-144, 7 B, 4 Q
Etwa 1 Jahr nach der Verkehrseröffnung des Elbtunnels sind in einzelnen, oberhalb des Tunnels stehenden Gebäuden unerwartete Geräusche und Erschütterungen aufgetreten. Untersuchungen haben ergeben, daß durch den Lkw-Verkehr beim Überfahren der Plattenfugen über dem Zuluftkanal im Tunnel Schwingungen erzeugt werden, die sich als Erschütterungen und Körperschall in die Gebäude fortpflanzen. Die gemessenen Erschütterungen, die nach DIN 4150 "Erschütterungen im Bauwesen" beurteilt wurden, lagen unter dem nächtlichen Anhaltswert für die Erschütterungseinwirkung auf den Menschen und waren so niedrig, daß auch die geringsten Bauschäden mit Sicherheit auszuschließen waren. Die durch den Körperschall verursachten Geräuschspitzen lagen nachts mit maximal 45 dB (A) um 10 dB (A) über den Richtwerten der VDI-Richtlinie 2565 "Beurteilung von Lärm in Wohnungen". Durch Versteifung von 40 der insgesamt 111 Fugen in den Fahrbahnplatten durch Stahlkonstruktionen konnten die Geräusche deutlich unter die zulässigen Spitzenpegel für Einzelgeräusche gesenkt werden. Die Kosten für die gesamten Abhilfemaßnahmen, die zwischen 1979 und 1982 durchgeführt worden sind, betrugen 1,1 Mrd. DM. Nach den bisherigen Kontrollmessungen haben sich die Fugenversteifungen bewährt.