Detailergebnis zu DOK-Nr. 31327
Tragfähigkeit des finnischen Straßennetzes (Orig. fin.: Suomen tieverkon kantavuudesta)
Autoren |
E. Kankare |
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Sachgebiete |
14.7 Tragfähigkeitsprüfungen |
Tie- ja liikenne (1983) Nr. 5, S. 189-195, 12 B
In Finnland erfolgt die Bemessung und Verstärkung von Fahrbahnbefestigungen nach dem Verfahren von Odemark. Die Bemessungstheorie wird angewendet, um sicherzustellen, daß der Straßenoberbau auch im Frühjahr eine bestimmte, der Verkehrsbelastung entsprechende Tragfähigkeit besitzt. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, daß die Dauerhaftigkeit von Straßen von dem Anteil schwerer Fahrzeuge, ihrem Gewicht und der Zahl der Achsen sowie der Anzahl von Achslastübergängen oder dem Belastungsfaktor abhängt. Vor 1975 waren in Finnland Einzelachslasten von max. 80/120 kN zugelassen. Nach 1975 wurden die zulässigen Achslasten auf 100/160 kN erhöht. In den letzten Jahren hat die Anzahl von schweren Fahrzeugen innerhalb des finnischen Hauptstraßennetzes schneller zugenommen als erwartet wurde. Außerdem ist das zulassige Gesamtgewicht der Schwerfahrzeuge größer geworden (1961 30 t; 1982 bis zu 48 t) so daß bei den meisten Hauptstraßen mit Oberbauschäden gerechnet werden muß. Die Tragfähigkeit von Fahrbahnbefestigungen kann durch Verstärkung des ganzen Straßenoberbaus erhöht werden. Eine Verstärkung ist aber teuer, erfordert längere Zeit und bedeutet eine Behinderung der Straßennutzer. Als weitere Maßnahmen können u. a. in Betracht gezogen werden: Verbesserung des Entwässerungssystems oder Erhöhung der Dicke der gebundenen Schichten. Nach Berechnungen der Straßenbauverwaltung ist die Tragfähigkeit bei 2 800 km oder 25 % der finnischen Straßen mangelhaft. Ca. 1100 km können mit einer Deckenerneuerung verbessert werden. Der Rest erfordert einen dickeren Oberbau und mind. eine teilweise Erneuerung der ganzen Fahrbahnbefestigung.