Detailergebnis zu DOK-Nr. 31617
Untersuchungen zum Pkw-Besitz
Autoren |
U. Kunert |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Interdisziplinäres Forschungsprojekt Akzeptanz von Nahverkehrssystemen (TU Berlin), 1981, 134 S., Anhang, zahlr. B, T, Q
Die Generalverkehrsplanung der Städte ging bislang vom Pkw-Besitz als unwandelbarer, nicht planerisch beeinflußbarer Größe aus. Abhängig von Motorisierungsprognosen wurden von Stadt-, Raum- und Verkehrsplanung Siedlungs- und Nutzungsstrukturen (Funktionsentmischung) geschaffen, die auf das Auto zugeschnitten sind und so einen Mobilitätsbedarf erst erzeugen, der als vorhanden vorausgesetzt wurde. Verschiedene Prognosemethoden und Motorisierungsmodelle (BRD, U.S.A., England) werden kritisch untersucht und gewertet. Damit Verkehrsplanung nicht länger Anpassung an prognostizierten Bedarf bleibt, wird in diesem Forschungsprojekt gefragt, welchen verkehrspolitisch gestalterischen Einfluß Verkehrsplanung nehmen kann und ob Änderungen in der Planung eine Verhaltensreaktion in der Bevölkerung bewirken können. Die vorliegende Arbeit befaßt sich in diesem Rahmen mit der Motivation für Pkw-Besitz. Ausgehend von der Annahme, daß Mobilitätsbedarf und Verkehrsmittelwahl von Stadtstruktur, ÖV-Angebot und sozialen Merkmalen entscheidend mitbestimmt werden, wird das Motorisierungsverhalten vier verschiedener Haushaltstypen im Hinblick auf soziale Merkmale Versorgungsstruktur an Wohnort und Arbeitsplatz sowie Qualität der ÖV-Bedienung analysiert. Die zugrundeliegenden Daten wurden in zwei sehr unterschiedlichen Berliner Stadtbezirken 1979 erhoben. Die Analyse weist den Einfluß von sozialen Bedingungen und Umweltstruktur auf das Motorisierungsverhalten nach und bestätigt die Veränderbarkeit des Verkehrsmittelnutzungsverhaltens durch geeignete Strukturplanung.