Detailergebnis zu DOK-Nr. 31741
Erfahrungen mit dem Einsatz verkehrsberuhigender Maßnahmen zur Lärmminderung
Autoren |
J. Richard H. Richter-Richard |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Zeitschrift für Lärmbekämpfung 31 (1984) Nr. 1, S. 11-14, 2 Q
Der Beitrag gibt aus der Sicht der Autoren eine Zusammenfassung eines im Auftrage des UBA durchgeführten Forschungsvorhabens, bei dem versucht wurde, anhand von Umfragen bei Gemeinden, einer Literaturanalyse und eigenen Befragungen die Auswirkungen von Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung auf die Lärmsituation zu quantifizieren. Es wird unterschieden nach objektivem, d. h. gemessenem Lärm und subjektiv empfundener Lärmbelästigung. Bei den Lärmmessungen, die nur in 17 % der befragten Gemeinden in insgesamt 32 verkehrsberuhigten Gebieten durchgeführt wurden, zeigten sich punktuell die stärksten objektiven Geräuschminderungen in den Straßen, die ohnehin bereits vorher schwächer belastet waren. Die Erfahrungen mit flächenhaft wirkenden Verkehrsberuhigungsmaßnahmen, bei denen der gebietsbezogene Mittelungspegei durehschnittlich nur "unhörbar" um 1,2 dB (A) zurückgegangen ist, lassen allerdings befürchten, daß diese Verbesserungen infolge von Verkehrsverdrängungen und damit zu Lasten von ohnehin stärker lärmbelasteten Straßen erzielt wurden. Subjektiv empfundene Lärmminderungen lassen sich immer dann (d. h. auch wenn eine objektive Verbesserung nicht eingetreten ist) registrieren, wenn die Betroffenen den durchgeführten Maßnahmen positiv gegenüberstehen. Die aus diesen Ergebnissen abgeleiteten Hinweise und Empfehlungen laufen stark vereinfacht darauf hinaus, den motorisierten Verkehr durch ein gesamtstädtisches Konzept zu reduzieren (und nicht lediglich zu verlagern) sowie die positive Einschätzung in der Bevölkerung z. B. durch Beteiligung an Planungen zu fördern.