Detailergebnis zu DOK-Nr. 31819
Landschaftspflegerische Begrünung von Raumgitterkonstruktionen (Beton-Krainerwänden)
Autoren |
L. Machura |
---|---|
Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) Nr. 216, 1983, S. 11-25, 10 B, 7 Q
Aus landschaftspfleglicher-optischer Betrachtung zeigt sich die sogenannte "Krainerwand" aus Betonfertigteilen als Skelettbauwerk, dessen Anblick ungewohnt, unerwünscht auffällig und insgesamt besserungsbedürftig erscheint. Die vielen Nischen bieten sich aber für Bepflanzungsmaßnahmen, also zur "Verschleierung" der Wandfläche durch pflanzliches Grün an. Derartige Maßnahmen sind jedoch nur dann erfolgversprechend, wenn bei besonderer Lokalgunst bzw. durch gärtnerische Obsorge ein geeignetes vegetationsfähiges Bodensubstrat vorhanden und hinreichend Befeuchtung möglich ist. Überdies gewährt Berasung, also bloßer Krautbewuchs, nur eine schüttere Verschleierung und bietet insbesondere zur Winterszeit einen unansehnlichen Anblick. Anderenfalls ist es günstiger, eine Abdeckung der Wandfläche durch vorgepflanzte Klettersträucher anzustreben, worunter sich AUBERTS Schlingknöterich (Polygonum Auberti) dank seiner Wuchsfreudigkeit, Schönheit und Nützlichkeit als Bienenfutterpflanze am besten empfiehlt. Bei der Pflanzung ist jedoch zu berücksichtigen, daß Schlingknöterich nicht mit Kletterwürzelchen (Efeu) oder Haftscheibchen (Mauerkatze, Wilder Wein), sondern mittels kreisendsuchender Schlingbewegungen seiner Sproßspitzen an einer stützenden Unterlage emporstrebt; als Kletterhilfe eignet sich bestens ein vor die Wand gespanntes Böschungsgitter. Entsprechend erfolgt die Bepflanzung an der Wandbasis. Wo dies nicht möglich ist oder zusätzlich, erfolgt die Pflanzung oben auf der Mauerkrone, wo mit guter Muttererde ein geeignetes Pflanzenbett bereitet werden kann; dann bedarf es keines Stützgitters. In diesem Fall werden in hinreichender Anzahl Zweige überhängen und schließlich die suchenden Sprossen an benachbarten Zweigen wieder nach Aufwärts streben: so entsteht in wenigen Jahren ein matratzenartiges, deckendes Zweiggeflecht.