Detailergebnis zu DOK-Nr. 31869
Raumgitter-Stützmauern (Krainerwände)
Autoren |
H. Brandl |
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Sachgebiete |
7.5 Rutschungen, Erosion, Böschungssicherung, Stützmauern |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) Nr. 208, 1982, 287 S., zahlr. B, Q
Die in Österreich häufig zur Hangsicherung in schwierigem Gelände eingesetzten Raumgitterkonstruktionen stellten zu Anfang hinsichtlich der Theorie des Standsicherheitsnachweises Probleme. Nachdem man zunächst versucht hatte, die Kräftewirkungen durch umfangreiche Modellversuche zu erfassen, wurden nunmehr im Rahmen eines Forschungsprogramms Untersuchungen an vorhandenen Bauwerken vorgenommen. Der Leiter des Institutes für Grundbau, Geologie und Felsbau an der TU Wien berichtet über die Ergebnisse eines Forschungsauftrages mit Großversuchen und Beobachtungen auf Baustellen und Messungen an fertigen Objekten. Weiter werden Hinweise für die statische Berechnung, die zweckmäßige Wahl der Konstruktionen und die Bauausführung gegeben. Die Großversuche umfaßten sowohl kleingliedrige Läufer-Binder-Konstruktionen als auch solche aus massiven Rahmenelementen, wobei es sich meistens um Stützmauern an steilen Rutschhängen im Gebirge handelte. Bei der Erfassung der Erdkräfte und deren Verteilung und der Berechnung der Standsicherheit zeigte es sich, daß zunächst im Innern der Konstruktionen Silodruckverhältnisse herrschen und dann nach Umlagerung der Kräfte Spannungsverhältnisse wie bei massiven Stützmauern eintreten, bei denen sich die übliche Erddrucktheorie anwenden läßt. Berechnungen nach der Silotheorie und der Monoliththeorie werden am Beispiel gezeigt. Die meisten auf dem Markt befindlichen Raumgittersysteme werden einzeln behandelt und dazu Ratschläge für Ausbildung und Bauausführung gegeben. Der Verfasser kommt zu dem Schluß, daß Theorie und Technik der Raumgitterkonstruktionen heute beherrschbar sind, wenn bei Bodenerkundung, Entwurf, bei der statischen Berechnung und der Bauausführung sorgfältig vorgegangen wird.