Detailergebnis zu DOK-Nr. 31882
Prüfverfahren zur Bestimmung des Schlechtkorngehaltes
Autoren |
H. Gregori H. Roth |
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Sachgebiete |
9.5 Naturstein, Kies, Sand |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) Nr. 213, 1983, S. 11-29, 23 B, 8 Q
Das vorliegende Forschungsvorhaben beinhaltet die Erprobung verschiedener Prüfverfahren zur Bestimmung des Schlechtkorngehaltes in Sand- und Kieskörnungen. Hierbei handelt es sich um Prüfungen, die auf die Zerkleinerungsbereitschaft von Gesteinskörnern hinauslaufen. - Frostprüfungen unter Verwendung von Alkohol-Wasser-Gemischen. - Zunahme des Abriebes in der Los-Angeles-Trommelmühle unter Frosteinwirkung. - Bestimmung des Abriebes in der Los-Angeles-Trommelmühle ohne Frosteinwirkung. - Bestimmung der Zerkleinerung von Körnungen im Proctor-Topf durch harte und gedämpfte Schlagbeanspruchung. Als Prüfgut wurden Sand- und Kieskörnungen mit verschiedenen Schlechtkornanteilen aus den Vorkommen Graz, Spittal/Drau und Wörgl/Tirol verwendet. Die Versuchsergebnisse sind anschließend abschnittsweise zusammengefaßt: Grundsätzlich zeigte es sich, daß bei sämtlichen Prüfverfahren die Zerkleinerung der Körnungen mit zunehmendem Schlechtkorngehalt linear ansteigend erfolgte. Das Auflösungsvermögen war vorkommensbedingt unterschiedlich, wie dies auch innerhalb eines Vorkommens zwischen den verschiedenen Korngruppen festgestellt wurde. Mit der Frostprüfung beginnend wurde festgestellt, daß die größte Sprengwirkung bei einem Alkoholgehalt von 0,5 % im Wasser erreicht wird. Es hat sich gezeigt, daß das Auflösungsvermögen, ausgedrückt als Siebdurchgang beim korngruppenbegrenzenden und nächst kleineren Sieb praktisch nicht mehr steigerungsfähig ist. Die zeitaufwendige Erhöhung der Frost-Tau-Wechsel führt zu keiner mehr interessanten Kornaufschließung zur Verbesserung der Genauigkeit. Die Zunahme des Abriebes von Körnungen in der Los-Angeles-Trommelmühle unter der genannten Frosteinwirkung als weitere Schikane ist nicht ausreichend differenziert ausgefallen. Offenbar durch den bei der Frostung möglichen Auslesevorgang kam es bei der Abriebprüfung mitunter sogar zu unbrauchbar geringerer Zerkleinerung. Im Hinblick auf eine zeitsparende Schnellprüfung in der Los-Angeles-Trommelmühle ohne Frostbeanspruchung des Prüfgutes wurde herausgefunden, daß die Differenzierung der Zerkleinerung zwischen Gut- und Schlechtkorn mit abnehmender Kugelladung zunimmt und überhaupt ohne Verwendung von Kugeln maximale Werte erreicht. Vergleichsweise wurden im Proctor-Topf bei schlagender Beanspruchung der Körnungen durch die stufenweise Herabsetzung der Schlagenergie ähnliche Versuchsergebnisse erzielt. Dieses Phänomen läßt sich dadurch erklären, daß bei verminderter Verschleißbeanspruchung das gute Korn geschont wird, für das schlechte Korn dieser Abrasionsaufwand jedoch genügt, um Zerkleinerung zu erreichen. Die Trommelprüfung ist bequemer und rascher und außerdem schärfer als die händische Schlagprüfung im Proctor-Topf. Die Sandkorngruppen lassen sich bei allen Zuschlagvorkommen weniger fein aufschließen als die Kieskörnungen. Bezüglich der Angabe des Schlechtkorngehaltes aus der Zunahme des Siebdurchganges, ausgehend von schlechtkornfreiem Material, bewegen sich die Durchgangsunterschiede bei 5 % Schlechtkorn, beeinflußt durch das Vorkommen zwischen 0,82 und 1,60 Prozent im Sandbereich und zwischen 1,30 und 2,86 Prozent im Bereich des Kieses. Bei hohen Schlechtkornanteilen von 10 oder 20 % nimmt die Differenzierung deutlich zu. Es ließe sich bei einer größeren Anzahl von geprüften Vorkommen besser überblicken, ob man die unterschiedlichen Siebdurchgangsprozente als Aquivalent für den entsprechenden Schlechtkorngehalt zusammenlegen kann oder ob man eine Klasseneinteilung vornehmen sollte. Zwischen Sand- und Kiesprüfung erscheint auf alle Fälle eine Unterscheidung notwendig. Hinsichtlich der Genauigkeit soll unter 1 % keine Festlegung erfolgen. Im vorliegenden Bericht sind die Versuchsergebnisse durchwegs aus Schaubildern ersichtlich; die genauen Zahlenwerte sind in einem Tabellenwerk aufgezeichnet und liegen beim Verfasser zur allfälligen Einsicht auf.