Detailergebnis zu DOK-Nr. 31894
Salzablagerung auf Korrosionsschutzbeschichtungen an Brückenuntersichten
Autoren |
H. Groß |
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Sachgebiete |
15.0 Allgemeines, Erhaltung |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 405, 1983, 198 S., zahlr. B, T, Q,
An den Untersichten von Straßenbrücken werden häufig kristalline Salzablagerungen beobachtet. Eine umfassende Untersuchung sollte die Art, Herkunft und Häufigkeit der Salzablagerungen näher beschreiben, da die Salze Ursache für verschiedene Anstrichschäden sein können. Bei 70 % der untersuchten Brücken (78) wurden Salzablagerungen festgestellt. Die abgelagerten Salzmengen und die jährlichen Ablagerungsraten wurden ermittelt und ihr Vorkommen an Brückenuntersichten beschrieben. Die Salzablagerungen wurden durch Röntgenbeugungs-, Röntgenfluoreszenzanalyse und chemische Methoden untersucht und in ihren wässrigen Lösungen pH-Wert und elektrolytische Leitfähigkeit untersucht. Die wesentlichen Hauptbestandsteile sind Calciumsulfat, Aluminiumammoniumsulfat, Siliziumdioxid und Zinkammoniumsulfat. Fünfzehn weitere Verbindungen wurden identifiziert. Weitere unbekannte Verbindungen enthielten noch 17 andere Elemente. Ihr Vorkommen wird durch Häufigkeitsverteilungen der Salzgehalte, die Verteilung in Abhängigkeit vom Atmosphärentyp am Brückenstandort sowie die Verteilung an den verschiedenen Bereichen der Brückenuntersichten näher beschrieben. Eine Literaturstudie und Laboratoriumsversuche zeigen, daß die Salze bevorzugt Ablagerungen von Immissionsprodukten sind. Blei-, calcium- und zinkhaltige Beschichtungen können mit Schwefeldioxid/ Ammoniak Reaktionen eingehen. Eine weitere Literaturübersicht beschreibt die Ablagerungsmechanismen von Immissionsprodukten. Mögliche klimatologische Einflüsse auf die Ablagerung der Salze konnten nicht untersucht werden. Die Wirksamkeit der Salzlösungen bei der Unterwanderung von Beschichtungen wurde durch Salzprühnebelbeanspruchungen untersucht. Zur Identifizierung der Salzablagerungen wurden einfache Nachweismethoden beschrieben. Mit Standardproben nach DIN 50917 kann über die neu eingeführten Korrosivitätsklassen ein Atmosphärentyp charakterisiert werden.