Detailergebnis zu DOK-Nr. 31986
Neuartige, gereckte, hochfeste Kunststoffe als Gitter zur Stabilisierung von Böden
Autoren |
W. Sondermann H. Simons |
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Sachgebiete |
9.12 Vliesstoffe, Papier, Folien, Textilien, Geotextilien |
Straße und Autobahn 35 (1984) Nr. 6, S. 238-242, 12 B, 12 Q
Filzartige Kunststoff-Vliese, sogenannte Geotextilien, werden bereits vielfach im Erdbau angewandt. Sie dienen als filterstabile Trennschichten unter Schüttungen zur Sicherung von Böschungen und zu anderen Entwässerungsaufgaben. Mechanische Beanspruchungen können nur wenig aufgenommen werden. In England wurden in den letzten Jahren Kunststoffgittermatten, sogenannte "geogrids" entwickelt, die hohe Zugkräfte bei geringen Verformungen aufnehmen können. Im Strassenbau lassen sich Geogitter zur großflächigen Verteilung von Verkehrsbelastungen und Verringerung der Setzungen verwenden. Die chemischen und physikalischen Eigenschaften des verarbeiteten, hochdichten Polyäthylen werden angegeben. Aus Versuchen mit einer Dehnungsgeschwindigkeit von 2 %/min und einer Temperatur von +/- 1 Grad Celsius ergeben sich folgende Materialkennwerte: Höchstkraft 69 kN/m, Streckdehnung 17 %, Reißkraft 68 kN/m, Reißdehnung 20 %, 5 % Secant-Modul 6,9 kN/m² Spitzensecant-Modul 4,1 kN/m². Untersuchungen über das Langzeitverhalten und die wechselseitige Kraftübertragung zwischen Geogitter und Boden verliefen günstig. Bei einer Verbindungsstraße, die über eine ehemalige Abfalldeponie verlief, wurde eine 2 m hohe Auffüllung aus sandigem Kies mit 3 Lagen TENSAR- Gegogitter erfolgreich bewehrt und ermöglichte gegenüber einer Pfahlgründung erhebliche Kosteneinsparungen.