Detailergebnis zu DOK-Nr. 31987
Vergleichende Betrachtung zum Filterverhalten mineralischer und textiler Filter
Autoren |
G. Heerten L. Wittmann |
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Sachgebiete |
9.12 Vliesstoffe, Papier, Folien, Textilien, Geotextilien |
Straße und Autobahn 35 (1984) Nr. 6, S. 234-238, 9 B, 1 T, 8 Q
Die schadlose Wasserabführung bei stabilem Korngerüst ist von schwer quantifizierbaren Randbedingungen abhängig. Für die seit etwa 15 Jahren verwendeten textilen Filter (Geotextilien) gelten andere Filterregeln als für mineralische Filter. Diese basieren meist auf Korngrößenvergleichen und umgehen die mangelhaften Kenntnisse von Porengröße und Porensystem von Erdstoffen. Da natürliche Erdstoffe nicht aus den für die Filterregeln angenommenen Kugelpackungen bestehen, sind die Regeln rein empirischer Natur. In neueren Untersuchungen gelang es, die Poren natürlicher Filterstoffe zu messen. Das Verfahren der Porenmessung ist jedoch für die praktische Anwendung zu aufwendig. Mit seiner Hilfe konnten jedoch die Filterregeln berichtigt werden. Bei den Filtereigenschaften von textilen Filtern muß die Dicke berücksichtigt werden. Es ist weiter zu unterscheiden zwischen einschichtig und mehrschichtig vernadelten Vliesstoffen. Der Porenanteil liegt bei vernadelten Vliesstoffen bei 90 %, bei thermisch verfestigten Vliesstoffen bei 70 %. Kornfilter haben Porenanteile von 50 % bis 25 %. Als kennzeichnende Größe für das Filterverhalten wird die wirksame Öffnungsweite bestimmt. Für die Überprüfung der Filterregeln wird der Turbulenztest in der Bundesanstalt für Wasserbau, Karlsruhe, durchgeführt, der starke hydrodynamische Beanspruchungen simuliert und Bodeneinlagerungen in textilen Filtern beobachtet läßt.