Detailergebnis zu DOK-Nr. 32015
Die 35-Stunden-Woche im Verkehrssektor - Eine Auseinandersetzung zwischen Produktivität und Beschäftigung
Autoren |
R. Clauss |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft |
Internationales Verkehrswesen 36 (1984) Nr. 2, S. 104-109
Eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich würde den Verkehrssektor insgesamt belasten, wenn auch die Wirkungen sehr differenziert zu beurteilen sind. Je nach dem Kopplungsverhältnis von Arbeit und Kapital lassen sich beide Faktoren unterschiedlich gegeneinander austauschen. Marktrenditen, Rationalisierungsreserven, der Personalkostenanteil, die Wettbewerbsintensität zu ausländischen Anbietern von Transportleistungen werden darüber hinaus die Reaktionen auf eine Arbeitszeitverkürzung beeinflussen. Insgesamt wird es zu Konzentrationstendenzen, zu arbeitssparendem technischen Fortschritt und zu einer Erhöhung der Produktivität verbliebener Arbeitskräfte kommen, die in Zukunft noch zusätzlich mit steigenden Abgaben zur Finanzierung des wachsenden Rentneranteils und verlängerter Ausbildungszeiten belastet werden. Daher ist es für die Arbeitsmoral langfristig von Nachteil, wenn Produktivitätssteigerungen bereits heute durch Arbeitszeitverkürzungen aufgebraucht werden und künftigen Herausforderungen von Wirtschaft und Gesellschaft nicht mehr zur Verfügung stehen.