Detailergebnis zu DOK-Nr. 32106
Theorie und Praxis der Bemessung (Orig. niederl.: Praktijk van de dimensioneringstheorie)
Autoren |
K. Molenaar |
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Sachgebiete |
11.1 Berechnung, Dimensionierung, Lebensdauer |
Asfalt (VBW) 11 (1984) Nr. 1, S. 10-14, 14 B
Die Gegensätze von Theorie und Praxis bei der Bemessung der Straßendecken beruhen auf drei Ursachen. Erstens ist der Bau oder die Verbesserung von Straßendecken trotz weitgehender Automatisierung noch sehr von örtlichen Umständen, wie Wetter Arbeitsbehinderungen und Störungen bei der Materiaianfuhr beeinflußt. Zweitens besteht noch immer ein beträchtlicher Unterschied zwischen Asphaltgemischen, die im Labor, und solchen die im Mischwerk hergestellt werden. Drittens gibt es eine Anzahl Punkte, in denen die Theorie die wirklichen Verhaltnisse nicht ausreichend wiedergibt. Oft wird das Belastungssystem stark vereinfacht, und dies wirkt sich für die oberen Lagen, nahe der Lasteinleitungsfläche, nachteilig aus. Am Beispiel des E-Moduls für den Unterbau zeigt Verf., wie gefährlich die Anwendung von Faustregeln ist. Für die Neubemessung und die Unterhaltungsplanung abgenutzter Straßendecken wird von dem Resttragvermögen ausgegangen. Der Verlust an Tragvermögen entspricht dem Verlust an Biegesteifigkeit der Decke. Hierzu werden Meß- und Berechnungsmethoden beschrieben. Den Kosten der erforderlichen Messungen werden die Einsparungen bei den Baukosten infolge genauerer Dimensionierung gegenübergestellt. Schließlich wird auf die Rissebeseitigung eingegangen und hierbei auf die Anwendung der Repave-Methode und die Auswahl des günstigsten Materials für die neue Verschleißschicht. Verf. kommt zu dem Schluß, daß für die Dimensionierung von Straßenbefestigungen und Reparaturlagen die Anwendung von Faustregeln nicht genügt, sondern Ausgangswerte durch Messungen zu ermitteln sind.